Core Riot XR 17 2011
Es ist wohl kaum noch ein deutscher Strand ohne die Massen der gelb-schwarzen Schirme am Himmel vorstellbar. Core hat jetzt zum GTS, dem Allrounder, noch einen Leichtwindschirm konzipiert, der laut Hersteller der Tubekite ist, der auf dem gesamten Markt am frühesten ins Fahren kommen soll. Wir haben geschaut, wie früh der Riot XR 17.0 wirklich ins Fahren kommt und ob er der Behauptung gerecht werden kann.
Mit 17 Quadratmetern ist der Schirm beim Auspacken ein Riese und lässt erahnen, dass er ganz früh aufs Wasser will. Dank des One-Pump- Systems müssen die fünf Struts nicht separat aufgepumpt werden, was dir natürlich etwas Zeit spart. Die Verbindungsschläuche zwischen Fronttube und Struts werden mit Klemmen getrennt. Core geht hier einen anderen Weg als beispielsweise North mit dem Dyno. Bei North ist es so, dass die Struts separat belüftet werden, um maximalen Druck in die Struts zu bekommen und um Gewicht zu sparen. Gewicht konnte beim Core Riot XR 17.0 durch eine verbesserte Technik der Tuchherstellung gespart werden. Dennoch hat Core nicht darauf verzichtet, an den entscheidenden Stellen resistentes Dacrontuch und robustes Kevlar zu verarbeiten. So wird dir der Schirm auch bei auffrischendem Wind oder ein paar Crashes nicht gleich um die Ohren fliegen. Der Shape des Riot XR 17.0 lässt sich als eine Art Deltakonzept mit den Depowereigenschaften eines Bows vergleichen. Dennoch soll die Direktheit eines C-Kites erzielt werden. Wie ist das möglich?
Die Fronttube des Riot XR 17.0 geht Delta-typisch nahtlos nach hinten zur Hinterkante des Schirms. Das Waageleinensystem ermöglicht es, den Riot XR 17.0 weit anzukippen und somit eine enorme Depower wie die eines Bowkites zu entwickeln. Der Kite dreht dabei etwas um die Schirmmitte und nicht zu sehr über das Tip, was bei der Größe von 17 Quadratmetern natürlich zu schnelleren und kleineren Drehradien führt. So sind sogar mit dem großen Schirm Kiteloops möglich, die sonst nur mit wenigen anderen Schirmen in der Größe möglich wären. Dabei erstaunten uns der gute Zug und das Gefühl, welches der Schirm während des Loops vermittelt. Der Riot XR 17.0 fühlt sich deutlich kleiner an als ein 17-Quadratmeter-Monster. Er reagiert sehr schnell auf Lenkimpulse und gibt über die Bar ein gutes Feedback ab. Der Kite entwickelt bereits bei wenig Wind einen guten Lift und fängt früh an, lange zu fliegen. Der Riot XR 17.0 lädt gerade dazu ein, ihn bei etwas mehr Wind zu nehmen und ein paar Oldschooltricks zu machen oder sich einfach weit und hoch rauszuschießen. Dank der sehr guten Depower lässt sich der Absprungpunkt auch bei mehr Wind noch hervorragend finden und macht das Springen auch für Einsteiger zu einem Kinderspiel.
Fazit: Was uns weiterhin positiv überrascht hat, waren die guten Upwindeigenschaften. Der Riot zieht bei wenig Wind stetig nach Luv und man braucht nicht viel Druck auf der Ferse, um ihn am Windfensterrand zu parken und gegen den Wind zu fahren. Ein klares Plus bekommt der Schirm auch bei den Wiederstarteigenschaften. Durch einfaches Ziehen einer Steuerleine dreht sich der Schirm auf eine Seite und pellt sich im Nu aus dem Wasser. Das Quickrelease funktionierte auch sehr gut und der Schirm fällt relativ druckarm in die virtuelle fünfte Leine. Der Schirm wird mit der „Core ESP Control Bar“ ausgeliefert. Uns gefällt die Bar sehr gut, da sie komplett ausdrehbar ist und gepolsterte Winder hat, was beim Abrutschen der Bar Verletzungen der Finger verhindert. Was uns einzig nicht so zusagt, ist der große Metallhaken, der für den Microhook gedacht ist. Den Minischlauch, der als Mircohook dient, kann abmontiert werden, wobei der Metallhaken aber an der Bar bleibt. Sicher eine Sache, mit der man sich schnell arrangieren kann, aber wir würden uns eine bessere Lösung wünschen.