Duotone Jaime

Das Jaime wurde für 2023 einer Generalüberholung unterzogen und präsentiert sich nicht nur besonders sportlich, sondern trumpft durch die neue Double-Rocker-Line und die gewinkelten Finnen auch mit einem einzigartig genialen Locked-In-Feeling auf.

DIE FAKTEN 17 Jahre Dienstzeit hat das Jaime bereits auf dem Buckel. Staub setzt dieses Konzept aber eindeutig nicht an. Ganz im Gegenteil, denn für diese Saison hat Duotone an nahezu allen Stellschrauben gedreht, um ein top-modernes, aktuellen Trends folgendes High-Performance-Board auf den Markt zu bringen. Mit der überarbeiteten Torsion-Flex-Cap wird die torsionale Verwindung des Rumpfes während der Fahrt jetzt noch präziser gesteuert. Auf der Unterseite findet sich der vom Vorgängermodell bekannte, aber ebenfalls in Nuancen optimierte Double-Diffusor-Bottom. Durch seine markanten Konturen bricht er die Wasseroberfläche und steigert damit den Fahrkomfort sowie die Kontrolle bei Landungen. Zusätzlich nehmen die Unterbodenkonturen aber auch positiven Einfluss auf die Führung des Boards. Und genau die ist beim aktuellen Modell so genial wie nie zuvor. Erreicht wurde dieser Quantensprung bei der Kontrolle durch eine doppelte Rockerlinie. Neben der standardmäßigen Aufbiegung in der Längsachse wölbt sich das Unterwasserschiff nun auch in der Querachse deutlich sichtbar nach unten. Kombiniert mit den angewinkelten Finnen ergibt sich ein Locked-in-Feeling wie von einem anderen Stern, das besonders Big-Air-Fans und Freestylern neue Sphären sportlicher Höchstleistung eröffnet.

AUF DEM WASSER Zu den absoluten Frühstartern zählt das Jaime nicht. Im Gegensatz zu den meisten anderen Boards in diesem Test fordert es etwas mehr Kitezug, um in die Gänge zu kommen. Die Beschleunigungswerte sind im obersten Mittelfeld
angesiedelt und treiben das Jaime bis zu einer hohen Maximalgeschwindigkeit voran. Dabei muss die Kontrollierbarkeit in keiner Sekunde leiden. Trotz der recht straffen Rumpfabstimmung kommt es selbst in starkem Kabbelwasser nur zu geringen Einbußen bei der Laufruhe und dementsprechend beim Komfort. Die Agilität fällt geringer aus als beim Vorgängermodell, was in erster Linie auf die doppelte Rockerlinie zurückzuführen ist. Bei schnellen Kantenwechseln sowie plan

em Drehen in den Switch-Stance muss ein mittlerer Widerstand überwunden werden. In Turns bleibt die Führung über Kante und Finnen bis in mittlere Radien erhalten, bevor das Board gut vorhersehbar in den Drift übergeht. Der Absprung ist an Präzision kaum zu übertreffen. Das neue Rocker-Konzept und die angewinkelten Finnen garantieren bis zum Verlassen der Wasseroberfläche einen absolut genialen Griff. Ein echter Traum für Big-Air-Fans und Freestyler. Um die maximale Rückstellfähigkeit des im Mittelteil hart und zu den Tips hin etwas weicher gehaltenen Rumpfes auszureizen und den starken Pop abzurufen, fordert die High-End-Schnitte aber auch eine kraftvolle Absprungtechnik.

FAZIT Präzision war schon immer ein Kernattribut, das dem Jaime mit auf den Weg gegeben wurde. 2023 lässt sich mit der grundlegend überholten Version des Evergreens nun erleben, was Präzision in Vollendung bedeutet. Sowohl hinsichtlich der Sprungperformance, aber auch bezogen auf die Führung und Kontrolle. Nicht unbedingt die beste Wahl für komfortverliebte Cruiser, dafür aber eine echte Offenbarung für alle Kiter mit hohen sportlichen Ambitionen.