GIN EGOIST 2015
DIE FAKTEN Der brandneue Egoist ist das Schweizer Armeemesser unter den GIN-Kites. Neben dem gestreckten und eher Freestyle-lastigen Cannibal soll der gedrungen geschnittene Dreistrutter als Allrounder die Range erweitern. Um den Newcomer auch für den Einsatz in der Welle bestens vorzubereiten, hat GIN ihm zahlreiche Verstärkungen und eine sehr robuste Kon- struktion spendiert. Um den Flugcharakter je nach Einsatzgebiet auf die individuellen Vorlieben anpassen zu können, stehen an den Tips diverse Trimmoptionen zur Verfügung. Als besonders attraktives Angebot bietet GIN den Egoist gegen einen Aufpreis von nur 71 Euro im Paket mit dem Freerideboard Geek an.
AUF DEM WASSER Die tief geschnittene Mittelsektion und der tiefere Stand des Kites im Windfenster sorgen für eine starke Leistung im unteren Windbereich. Energisch in das Windfenster eingelenkt, produziert der Egoist effektiven Vortrieb und kann früh gestellt geflogen werden. Die Höhelaufeigenschaften liegen im obersten Mittelfeld, wobei der Schirm durch gezielten Kanteneinsatz noch einen Tick weiter nach vorn gedrückt werden kann, was die Effektivität steigert. Selbst Windlöcher oder böige Bedingungen bringen den absolut stabil am Himmel stehenden Egoist nicht aus der Ruhe. Die ausgeprägten Depower-Eigenschaften ermöglichen eine weitreichende Reduzierung des Zugs, ein vollständiges Ausflattern ist nicht zu vernehmen. Diese stets aufrechterhaltene Anströmung verleiht dem Schirm hervorragende Drifteigenschaften bei Down- the-Line-Ritten in der Welle. Während die Handhabung grundsätzlich leicht fällt, zeigt der Egoist im oberen Windbereich teilweise progressive Leistungsspitzen, wodurch der Komfort etwas geschmälert und die Eignung für Ein- und Aufsteiger reduziert wird. Die Halte- und Steuerkräfte sind im Mittelfeld angesiedelt, was eine gemäßigte Kraftanforderung für den Fahrer bedeutet und gleichzeitig für ein ausgeprägtes Barfeedback und damit eine gute Spürbarkeit sorgt. Auf Steuerbefehle reagiert der Egoist absolut direkt und setzt sie mit ansprechender Fluggeschwin- digkeit um. Turns werden in mittleren bis fast schon engen Radien schön rund gemeistert, was ein insgesamt spritziges und agiles Flugbild ergibt. Absprünge gelingen grundlegend einfach, da keinerlei Querkräfte entstehen wenn der Kiten nach hinten gesteuert wird. Der Lift setzt ab dem mittleren Windbereich explosiv ein und trägt in ordentliche Höhe. Die Hangtime ist ebenfalls stark ausgeprägt. Ausgehakte Sprünge werden mit intensiver Zugkraft unterstützt, eine Zugkraftreduzierung nach dem Absprung ist aber kaum vorhanden. Unkompliziert und zügig lässt sich der Egoist über den Zug an einer Steuerleine aus dem Wasser starten.
FAZIT Agil, sportlich und mit einer ordentlichen Portion Bissigkeit ausgestattet kann sich der Egoist als leistungsstarker Allrounder behaupten. Während Ein- und Aufsteiger nicht unbedingt zur primären Zielgruppe gehören, werden erfahrene Kiter mit diesem Newcomer beim Freeriden, in der Welle oder beim Freestyle jede Menge Spaß haben.
Schlagworte
- 2015
- gin
- kitelife
- testbericht