Liquid Force P1 12m² 2019
Die Fakten
Liquid Force hat Familienzuwachs bekommen und belebt damit eine Sparte, die seit der Absetzung des NRG nicht mehr bedient wurde. Sorgenfreier Spaß auf dem Wasser kombiniert mit kraftvoller Performance und einfacher Handhabung, darum ging es in erster Linie beim Newcomer P1. Für seine Entwicklung holten die Amerikaner mit Simone Vannucci ein erfahrenes Urgestein des Kitesports an Bord. Das Erfolgsrezept: Ein stark gepfeilter Delta-Shape, der auf das hochwertige Triple-Ripstop-Flugtuch von Teijin setzt und mit einem fünf Struts umfassenden Gerüst schon optisch in eine ganz andere Richtung läuft als die übrigen Modelle aus dem Hause Liquid Force. Die speziell für den P1 entwickelte Fünf-Punkt-Waage ist besonders leicht und setzt auf geringsten Strömungswiderstand. Durch eine Konstruktion ohne Umlenkrollen sichern die Entwickler außerdem ein direktes Flugverhalten und eine gute Rückmeldung an der Bar.
Mit dem P1 hat Liquid Force einen Kite auf den Markt gebracht, der eine bestehende Lücke hervorragend füllt.
Auf dem Wasser
Mit kraftvollem Grundcharakter marschiert der P1 los und wandert weit an den Windfensterrand, wo er sich in gestellter Position mit gutem Vortrieb fliegen lässt. Das erfordert nur ein geringes Maß an Technik, um effektiv Meter gegen den Wind zu machen. Absolut komfortabel zeigt sich das Bar-Gefühl. Leichte Steuer- und Haltekräfte vereinen sich mit einem herausragend guten Feedback, das nicht zuletzt vom sehr stabilen Stand des Kites in jeglichen Bedingungen profitiert – den fünf Struts sei Dank! Im direkten Vergleich zu anderen Schirmen dieser Kategorie ist die Fluggeschwindigkeit etwas geringer, was die Spritzigkeit beschneidet, der Kontrollierbarkeit aber zuträglich ist. Mittlere Radien durchfliegt der Schirm schön rund, ohne dabei Strömungskontinuität oder Formstabilität vermissen zu lassen. Selbst bei Kiteloops bleibt er seiner Form treu. Am wohlsten fühlt er sich im mittleren bis oberen Windbereich, wo er seine komplette Power demonstrieren kann. Höhenflüge und eine besonders ausgeprägte Hangtime gibt es hier inklusive. Wird der Schirm über zwölf zum Absprung geführt, reicht ein kurzes Ankanten mit einem herzhaften Anpowern und der Kite zieht den Piloten in ansehnliche Höhe, ohne dabei zu überfordern. Wer ausgehakte Tricks bevorzugt, findet im Angebot von Liquid Force besser geeignete Modelle. Bei Unhooked-Tricks nimmt der Schirm zwar sofort einen tiefen Stand im Windfenster ein und kann dadurch auch einen kräftigen Popp bereitstellen, der von Freestylern gewünschte Slack ist allerdings kaum wahrnehmbar. Falls ein Manöver missglückt und der Schirm auf der Wasseroberfläche geparkt wird, reicht es, für den Relaunch eine der Steuerleinen zu ziehen und diese zu halten. Der P1 krabbelt dann schnell an den Windfensterrand, wo er bereitwillig startet.
Fazit
Mit dem P1 hat Liquid Force einen Kite auf den Markt gebracht, der eine bestehende Lücke hervorragend füllt. Endlich gibt es wieder einen waschechten High-Performance-Freerider mit breitem Einsatzspektrum im Angebot. Ob simples Cruisen mit dem guten Gefühl, einen enorm breiten Windbereich abzudecken und dabei auf ein Präzisionsinstrument mit hervorragendem Flugkomfort vertrauen zu können, oder fette Big Airs mit einer spürbaren Extraportion Kontrolle – der P1 liefert! Ein wunderbar kraftvoller und harmonischer Schirm, der 80 Prozent der Kitesurfer glücklich machen wird.