Nobile T5
Als Hightech-Freerider mit großem Erfahrungsschatz präsentiert Nobile das 2012er-T5. Es geht bereits in die siebte Generation und gehört zu den weltweit erfolgreichsten Boards dieser Kategorie. Damit der Erfolg auch diese Saison nicht abreißt, wurde der Evergreen so intensiv überarbeitet wie nie zuvor. Unterwasserschiff, Outline und Kern sind neu. Die wahlweise werkzeugfreie Montage der Finnen und Pads ist eine weitere Innovation. Außerdem setzt die polnische Boardschmiede jetzt auf Hightech-Konstruktionsmerkmale, die vorher nur bei den teureren Boards wie dem 2HD zu finden waren, wie zum Beispiel die patentierte Pre-Stress-Technologie. Schon während des Produktionsvorgangs wird dabei eine Vorspannung im Board erzeugt, die zu gesteigertem Pop, aber auch deutlich besserer Haltbarkeit führen soll.
Mit der stärker aufgebogenen Bodenkurve wird hingegen die Laufruhe optimiert. Beim Angleiten macht sich die neue Bodenkurve sofort bemerkbar. Im Vergleich zum Vorgänger wird mehr Kitezug benötigt, um ins Rutschen zu kommen, was auch das Höhelaufen im unteren Windbereich anspruchsvoller gestaltet. Die Beschleunigung fällt gemächlich aus und mündet in eine mittlere Endgeschwindigkeit. Das gleiche Merkmal sorgt in Verbindung mit der neuen Rumpfkonstruktion für einen enorm gesteigerten Fahrkomfort.
Unterstützt durch die angenehm weichen Pads kommt sogar in heftigem Kabbelwasser Sofafeeling auf. Spritzwasser ist ein Fremdwort für das T5 und der stets vorhandene Finnengriff sichert eine ausgeprägte Spurtreue. Diese sorgt beim planen Switchen gleichzeitig auch für einen recht hohen Widerstand. Die Agilität liegt im Mittelfeld und resultiert aus der stets vorhandenen hohen Führung. Der Übergang von Kanten- auf Finnengriff erfolgt absolut definiert und unterstützt die Kontrolle in Turns. Mittlere Radien lassen sich mit hoher Kontrolle meistern. Auch in enge Turns gedrückt geht das Board nicht in den Slide über, verliert allerdings rapide an Geschwindigkeit.
Der Absprung ist durch die starke Führung absolut leicht zu finden. Das Board lässt sich schön aufladen und bietet einen für Freerider sehr guten Pop. Auch bei ausgehakten Sprüngen setzt sich das Board von seinem Vorgänger ab. Durch mehr Leistung und eine bessere Kontrollierbarkeit können wir das neue T5 sogar für den Aufstieg in die Freestyleliga empfehlen. Bei schnellen Landungen sind die starke Aufbiegung und die bessere Dämpfung ebenfalls von Vorteil.
Fazit: Die Modifikation des T5 steigert auch das benötigte Fahrkönnen, was sich primär beim Höhelaufen bemerkbar macht. Im unteren Windbereich ist ein gekonntes Spiel zwischen Abfallen und Kantesetzen gefragt. Wer dies allerdings beherrscht, kommt verglichen mit dem Vorgänger in den Genuss eines deutlich besser gedämpften Boards, was sich intensiv auf die Laufruhe und den Komfort auswirkt. Außerdem ist der Charakter des Boards grundlegend sportlicher geworden, was sich unter anderem in der gesteigerten Sprungleistung zeigt. Während Einsteiger in diesem Jahr wohl eher zum NBL greifen sollten, können sich Aufsteiger und Fortgeschrittene auf ein sportives T5 freuen, das auch im moderaten Freestyle ernsthaftes Potenzial unter Beweis stellt.