Slingshot Misfit 2014
DIE FAKTEN
Mit dem Misfit hat Slingshot in den vergangenen Jahren einen erfolgreichen Allrounder in den eigenen Reihen etabliert. Durch die sportlichere Auslegung des ehemaligen Freerideboards hat sich die Zielgruppe und auch die Zahl der Fans enorm vergrößert. Ausschlaggebend für die Performancesteigerung des Boards war zudem die Ergänzung einer aufwendigen Unterbodenkonstruktion. Die gemäßigte Monokonkave ist fast bis in die Tips durchgezogen und geht dort in einen breiten Channel über. Ziel dieser Konstruktion ist nicht nur die Optimierung des Wasserflusses, sondern auch eine Steigerung der Sprungeigenschaften. Bei der Outline wird auf eine relativ gerade Form gesetzt und die Bodenkurve ist extrem flach gehalten. Als erster Kiteboardhersteller hat Slingshot das sogenannte Fastrack-System verwendet und damit Innovationsgeist bewiesen, denn mittlerweile setzen auch andere Boardentwickler auf diese Lösung. Die Inserts sitzen dabei in einer Schiene, die in das Deck eingearbeitet wird. Nicht nur die Montage erfolgt so spielend leicht, auch die unterschiedlichen Stance-Optionen fallen mit diesem System absolut vielfältig aus.
AUF DEM WASSER
Durch die flache Bodenkurve kommt das Misfit extrem leicht in die freie Gleitlage und mit einer beachtlichen Beschleunigung auf Touren. Die Endgeschwindigkeit gehört zu den besten am Markt. Auch das Rennen nach Luv ist dem Misfit förmlich in den Rumpf laminiert. Die gerade Outline ermöglicht fast schon intuitiv sehr gute Höhelaufeigenschaften. Obwohl der Rocker gering ausfällt, gehört das Misfit nicht zu den Schienenfahrzeugen. Zwar ist die Führung stets so groß, dass die Kontrolle auch für Kiter mit geringerem Fahrkönnen kein Problem darstellt, die Agilität aber ebenso stark ausgeprägt. Mit geringem Kraftimpuls können schnelle Kantenwechsel erfolgen, was beim Carven richtig Spaß bringt. Turns sind bis in mittlere Radien gut kontrollierbar, bevor das Board zu driften beginnt. Im Flachwasser kann das Misfit mit hervorragender Laufruhe überzeugen. Erst in starken Kabbelbedingungen führt der im Mittelteil recht hart abgestimmte Rumpf zu leichter Unruhe, was die Kontrollierbarkeit aber nicht sonderlich schmälert. Die Härte soll dem Board zu besseren Sprungleistungen verhelfen und diese Strategie können wir in vollem Umfang als erfolgreich bestätigen. Ob kurz und explosiv eingekantet für Big Airs oder extrem aufgeladen für ausgehakte Tricks, das Misfit gehört zu den echten Sprungwundern im Allroundbereich. Durch das angenehme Zusammenspiel aus Führung und Agilität ist kein hohes Fahrkönnen notwendig, um dem auf Leistung getrimmten Board einen grandiosen Pop zu entlocken.
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