Aaron Hadlow feiert ersten Sieg am Ordinger Strand
Think Blue. Kitesurf World Cup endet mit einem fantastischen Freestyle-Finale / 215.000 Zuschauer sorgen beim größten Kitesurf-Event der Welt für einen neuen Besucher-Rekord
Der Think Blue. Kitesurf World Cup ist am Sonntag mit einem spektakulären Freestyle-Finale zu Ende gegangen. Bei strahlendem Sonnenschein und sechs Windstärken wurde die Rückrunde in der Königsklasse ausgetragen, in der die Luftakrobaten den zahlreichen Zuschauern erneut ihr ganzes Arsenal an akrobatischen Manövern und radikalen Tricks zeigten.
Für Europameister Mario Rodwald war der Wettkampf bereits nach dem ersten Sprung zu Ende. Der Rendsburger stürzte und wurde sofort in eine Klinik nach Tönning gebracht. „Es hat geknallt und ich dachte, mein Board ist kaputt. Da es noch intakt war, wusste ich, dass das Geräusch etwas mit mir zu tun hatte“, sagte der 23-Jährige, der mit Verdacht auf eine Meniskusverletzung und einen Bänderriss am Knie wahrscheinlich längere Zeit ausfällt.
Dagegen hatte Aaron Hadlow allen Grund zum Jubeln. Der fünfmalige Freestyle-Weltmeister gewann den Endlauf gegen Liam Whaley aus Spanien und feierte damit nicht nur seinen ersten Sieg am Ordinger Strand, sondern auch den ersten Erfolg seit 2009. „Der erste Sieg nach meinem Comeback und dann auch noch beim größten und besten Kitesurf-Event der Welt. Ein Traum ist wahr geworden“, jubelte der Brite, der sich zwei Jahre lang aus dem Wettkampfsport zurückgezogen hatte. Dritter wurde Titelverteidiger Marc Jacobs aus Neuseeland.
Bester deutscher Freestyler war Marian Hund aus München auf Platz 13, der Hamburger Linus Erdmann beendete den Wettkampf als Siebzehnter. Auf dem gleichen Platz landete der verletzt ausgeschiedene Mario Rodwald.
Bei den Damen zeigte Sabrina Lutz wieder einmal, dass in St. Peter-Ording immer mit ihr zu rechnen ist. Die Hamburgerin machte einen tollen Wettkampf und kämpfte sich bis auf Platz sechs vor. „In der Hinrunde hatte ich Probleme mit dem sehr starken Wind. Heute war er etwas schwächer, da konnte ich alle meine Tricks zeigen“, so die 25-Jährige.
Die Polin Karolina Winkowska gewann die Freestyle-Konkurrenz der Damen vor Gisela Pulido aus Spanien und verteidigte damit ihren Titel aus dem Vorjahr. „Ein tolles Gefühl, ein zweites Mal nacheinander vor dieser tollen Kulisse zu gewinnen“, freute sich die aktuelle Weltranglistenerste.
Im Slalom konnte Christine Bönniger ihren Erfolg aus dem vergangenen Jahr nicht wiederholen. Die Kielerin wurde trotz Punktgleichheit mit der Niederländerin Annelous Lammerts Dritte, da sie im letzten Lauf schlechter war als ihre Konkurrentin. „Schade, da war mehr drin, zumal der Abstand zur Siegerin auch nur 0,3 Punkte beträgt. Ich habe mich nach dem Sturz im ersten Rennen wieder gut in den Wettkampf hineingebissen, es hat eben nicht ganz gereicht. Im nächsten Jahr will ich hier wieder gewinnen“, versprach die aktuelle Slalom-Weltmeisterin. Siegerin wurde Katja Roose aus den Niederlanden.
Florian Gruber belegte bei den Herren wie 2013 den dritten Platz „Ich war genauso schnell wie meine Konkurrenten. Die sind allerdings besser gestartet als ich. Daran werde ich arbeiten und hier im nächsten Jahr wieder voll angreifen“, erklärte der Garmischer. Schnellster war der aktuelle Slalom-Weltmeister Bryan Lake, der seinen dritten Sieg in Folge am Ordinger Strand feierte. Platz zwei ging an den Weltranglistenführenden Franzosen Julien Kerneur. Jannis Maus aus Oldenburg machte den Wettkampf seines Lebens. Der 18-Jährige wurde Vierter, das war seine bisher beste internationale Platzierung bei den Herren.
Nach zehn Tagen voller Action ging der Think Blue. Kitesurf World Cup mit der großen Siegerehrung auf der Eventbühne am Ordinger Strand zu Ende. Zehn Tage lang feuerten insgesamt 215.000 Zuschauer die besten Kitesurfer der Welt an, feierten hochkarätige Liveacts und abendliche Partys und genossen bei hochsommerlichen Temperaturen das Rahmenprogramm auf dem Veranstaltungsgelände. Damit wurde ein neuer Besucherrekord beim größten Kitesurf-Event der Welt aufgestellt. „Es war ein herausragender Think Blue. Kitesurf World Cup. Über 200.000 Besucher ist ein absoluter Weltrekord“, freute sich Matthias Neumann, Geschäftsführer der ausrichtenden Agentur Act Agency aus Hamburg.
Die Gewinner beim Think Blue. Kitesurf World Cup in St. Peter-Ording
Freestyle der Herren
1. Aaron Hadlow (Großbritannien)
2. Liam Whaley (Spanien)
3. Marc Jacobs (Neuseeland)
Bester Deutscher: Marian Hund (München) auf Platz 13
Freestyle der Damen
1. Karolina Winkowska (Polen)
2. Gisela Pulido (Spanien)
3. Bruna Kajiya (Brasilien)
Beste Deutsche: Sabrina Lutz (Hamburg) auf Platz 6
Slalom der Herren
1. Bryan Lake (USA)
2. Julien Kerneur (Frankreich)
3. Florian Gruber (Garmisch-Partenkirchen)
Slalom der Damen
1. Katja Roose (Niederlande)
2. Annelous Lammerts (Niederlande)
3. Christine Bönniger (Kiel)