Danish Dynamite
Knapp zwei Stunden hinter der dänischen Grenze bietet Hvide Sande Kitereviere mit viel Charme, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Alljährlich misst sich hier die Wassersportelite aller Disziplinen.
Der auf einer schmalen Landzunge zwischen offener Nordsee und dem flachen Binnengewässer Ringkøbing Fjord gelegene Fischerei- und Urlaubsort Hvide Sande gilt als einer der Hotspots für Wassersportler. Hier, wo das Fischerboot hellblau, der Sandstrand strahlend weiß und die Surferkultur kunterbunt ist, treffen sich Sportler zum Kitesurfen, Windsurfen, Wellenreiten, SUP und Wakeboarden. Wellen und raue See auf der einen, glattes Wasser und kilometerlanger Stehbereich auf der anderen Seite bieten Anfängern, Aufsteigern und Fortgeschrittenen ein Wassersportparadies.
Die vielfältigen Möglichkeiten wurden erst kürzlich wieder bei der mittlerweile vierten Auflage von WaterZ, dem größten Wassersportfestival Skandinaviens, unter Beweis gestellt. Vom 3. bis 12. September versammelten sich die Weltelite, Breitensportler und jede Menge neugierige Zuschauer in Hvide Sande.
So vielfältig wie die Möglichkeiten waren auch die Wettkampfdisziplinen. Neben der Danish National Kite Freestyle Tour und der Danish Kite Wave JAM, dessen Teilnehmer den Zuschauern ein hohes Level boten, fand der PWA Slalom Windsurf World Cup, die Danish Surf Tour, die Danish SUP Tour statt. Darüber hinaus wurden Zuschauer und Kitefans mit dem Anblick der Long Distance Challenge belohnt. Mehrere Hundert Teilnehmer aus dem Bereich Kiten und Windsurfen traten gegeneinander in einem spannenden Rennen über den Ringkøbing Fjord an und tauchten den Fjord mit unzähligen bunten Segeln und Schirmen in ein Farbenmeer. Beim Kiten setzten sich letztendlich bei den Männern James Johnson, Oliver Hansen und Casper Hammerrich ab, bei den Frauen fuhr Stine Juhl auf Platz eins. Bei weniger Wind, aber dafür strahlendem Sonnenschein sorgte die Wakeboard Competition im Kabelpark sowie das SUP Race im Hafen mitten in der Stadt für Action. Vor einer Kulisse aus Fischerbooten, Schiffswerften und kleinen Cafés und Restaurants war es ein Rennen mit ganz besonderer Atmosphäre. Darüber hinaus hatten die Zuschauer selbst die Chance, erste eigene Versuche auf dem Surfbrett zu wagen oder SUP und Windsurfing auszuprobieren.
Außerhalb des Eventzeitraums kehrt etwas Ruhe auf der Nehrung Holmsland Klit ein und man teilt die besten Windsurf- und Kitegewässer Dänemarks oft nur mit wenigen anderen Wassersportlern. Mehrere Surfschulen in Hvide Sande auf der Fjord- und auf der Nordseeseite stehen bereit, rund um den Ringkøbing Fjord sind insgesamt rund zehn verteilt. Bei Wind aus Nord-Nordost herrschen in Hvide Sande am Fjord perfekte Side- beziehungsweise Side-onshore-Bedingungen. Das kilometerlange Stehrevier bietet jede Menge Platz, um sich, wenn es vorn am Ufer doch mal zu voll wird, weiter draußen mit Flachwasserbedingungen auszutoben. Ideal vor allem auch für Anfänger, da auch die Rahmenbedingungen stimmen: Aufgebaut werden kann auf den Rasenflächen am Ufer, der Grund des Brackwasserreviers ist sandig und weitestgehend ohne Muscheln und Steine. Neoprenschuhe können also getrost an Land gelassen werden.
Auf der anderen Seite der Dünen mit den kleinen malerischen Ferienhäusern finden Wellenfans in der Nordseebrandung ihr Glück. Vor allem bei nordwestlichen, aber auch bei nördlichen Winden baut sich eine Dünung auf, die sich sehen lassen kann. Bei ordentlich Druck werden die Wogen an der Hafenmole geordnet und laufen in sauberen Lines zum breiten weißen Sandstrand. Aufgrund von Strömungen ist es allerdings nichts für reine Anfänger.
Zusammen mit den weiteren Spots rund um den Fjord, wie zum Beispiel Skaven, Bork Havn, Kloster und Hemmet, findet sich für jede Windrichtung und jeden Geschmack etwas, von spiegelglattem Wasser über Jump-and-Bump-Bedingungen bis hin zum Wavespot.
Tipps:
Bestes Fischbrötchen
In der Hvide Sande Røgeri gibt es dick belegte Fischburger mit unterschiedlichen Brötchensorten und einer Extraportion Soße.
Bestes Softeis
Das cremigste Eis findest du direkt unten im Hafen in der Bäckerei. Einziger Nachteil: Man wird beim Duft vom Gebäck schnell schwach, während man auf sein Eis wartet.
Übernachten
Im Hafen gibt es drei Parkplätze, auf denen Autocamper gegen eine geringe Gebühr übernachten können. Einer liegt direkt hinter der Düne an der neuen Südmole (Tungevej).
Wakeboarden
Die Wakeboardanlage Kablepark bietet Kurse und Materialverleih rund um Wasserski und Wakeboarden an. Auf der Bahn gibt es verschiedene Rails und Kicker.
Weitere Infos unter
www.waterz.dk
www.hvidesande.dk/de
FOTOS // SVEN NEUKIRCH, ILOSTAWAVEIN79