Red Bull Coast 2 Coast – Das Doppelinterview mit Linus Erdmann und Florian Gruber
Was haben Freestyler und Racer gemeinsam? Sie treten beim Red Bull Coast 2 Coast an! Linus Erdmann und Florian Gruber im Doppelinterview.
2013 seid ihr bereits beim Red Bull Coast 2 Coast am Start gewesen und geht auch dieses Jahr ins Rennen. Was ist das Besondere an diesem Wettkampf?
Linus: Es ist einfach eine coole Veranstaltung und was ganz Besonderes mit so vielen Leuten gleichzeitig zu starten!
Florian: Der Wettkampf unterscheidet sich komplett von den klassischen Contests. Er ist, neben meinen eigentlichen Wettkämpfen, eine neue Herausforderung für mich. Ob Amateur oder Profi, jeder kann teilnehmen. Wir Profis versuchen natürlich, ganz vorn mitzufahren.
Was ist die heftigere Herausforderung, die Distanz oder die Bedingungen?
Linus: Von den Bedingungen und meiner Ausdauer her lief beim letzten Mal alles gut. Mein Problem 2013 war, dass ich einen zu kleinen Kite und ein kleines Board gewählt habe, was das Ganze relativ schwierig gemacht hat.
Florian: Es ist ein bisschen was von beidem. Die Distanz ist lang, aber wenn man gut trainiert ist, hält man durch. Wenn starker Wind und starker Wellengang herrschen, kann es sein, dass man bereits auf der Hälfte der Strecke Probleme bekommt. Dann sind die Bedingungen eine echte Herausforderung.
Wie sieht bei einer solchen Strecke die beste Strategie aus?
Linus: Immer das Ziel im Fokus haben. Sobald man das Land auf der ande- ren Seite sieht, freut man sich über jeden weiteren Meter. Ab und zu vielleicht mal die Fußstellung wechseln, weil es sonst ziemlich anstrengend wird.
Florian: Wichtig ist es, den Schirm lieber etwas zu groß als zu klein zu wählen. Wir fahren Raceboards mit viel Auftrieb, die super für solche Distanzen geeignet sind und auch bei schwächelndem Wind noch gute Gleiteigenschaften haben.
Worauf kommt es besonders an?
Linus: Auf jeden Fall gut trainierte Beine. Man braucht ein gutes Gefühl für den Wind, damit man auf dem Wasser sieht, wo sich die beste Böe befindet.
Florian: Wichtig ist, dass man einen guten Kampfgeist hat. Man braucht eine optimale Kombination aus Talent und körperlicher Fitness, Training allein reicht nicht aus.
Was gebt ihr den Teilnehmern mit auf den Weg?
Linus: Ich empfehle jedem Teilnehmer, nicht über die eigenen Grenzen hinauszugehen. Der Red Bull Coast 2 Coast ist ein anspruchsvoller Event. Wer nicht mehr kann, sollte lieber mit dem Boot zurückfahren. Ansonsten natürlich mit viel guter Laune und Motivation aufs Wasser zu gehen und zu versuchen, als Schnellster anzukommen.
Florian: Ich würde sagen, niemals aufgeben – aber Gesundheit geht vor! Der Marathon sollte nicht unterschätzt werden, also lieber früher abbrechen, als zusammenbrechen.
Dieses Doppelinterview ist in der Ausgabe 47 erschienen.