Liquid Force Contact
Neun Modelle umfasst das Twintip-Angebot von Liquid Force und hält damit wirklich für jeden Geschmack etwas bereit. Das Contact soll innerhalb dieser breiten Palette den Part des klassischen Freeriders übernehmen und setzt dafür auf einen auffällig flachen Rockerverlauf. Durch die Verwendung einer Konkave stellt Liquid Force den Fahrkomfort sicher, der für ein Board mit so geringer Wölbung im Rumpf ausgesprochen gut ausfällt. Wer die Boards der Amerikaner kennt, weiß, dass ein gewisses Maß an Sportlichkeit in jedem Modell steckt. Und dieser Punkt trifft natürlich auch beim Contact zu, das zu den sportlichsten Vertretern in diesem Test gehört.
Bereits geringer Kitezug reicht aus, um das Contact ins Gleiten zu bringen. Die flache Bodenkurve beschert ihm zudem eine gute Beschleunigung. Wird das Board frei laufen gelassen, liegt die Endgeschwindigkeit im oberen Mittelfeld. Auch bei hohen Geschwindigkeiten überzeugt der harmonisch abgestimmte Rumpf mit gutem Komfort. Sogar starkes Kabbelwasser vermag die Laufruhe nur in geringem Maße zu reduzieren. Die sehr angenehmen Luxury-Pads steigern das subjektive Komfortempfinden zusätzlich. Durch die kurzen 1.5er-Finnen besitzt es trotz flacher Bodenkurve einen sehr loosen Charakter. Das Contact lässt sich dadurch nahezu widerstandslos plan auf der Wasseroberfläche drehen. Dieses Merkmal erfordert ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit, damit das Board bei Lenkfehlern nicht wegrutscht.
Während fortgeschrittene Fahrer das loose Fahrverhalten und den agilen Charakter spaßbringend einsetzen können, wird der Einsteiger mitunter an seine Grenzen stoßen. Ähnlich verhält sich das Contact in Turns. Mittlere bis weite Radien sind problemlos mit gutem Kantengriff zu meistern. Beim Versuch, das Board in enge Radien zu drehen, geht es abrupt in den Drift über. Zum Sprung angekantet, liefert das Contact über die gute Rückstellkraft einen immensen Pop. Um den Absprung sauber zu finden, ist eine gute Boardkontrolle vonnöten, da das Board bei Verlust des Kantengriffs zum Wegrutschen neigt. Wer die nötige Erfahrung mitbringt, kann dem Board auch bei ausgehakten Manövern extrem gute Sprungleistungen entlocken. Die loose Abstimmung bringt bei missglückten Landungen massive Vorteile, da Korrekturen auch ohne ein Verschneiden der Kante möglich sind. Agilität besitzt das Board in höchstem Maße, auch schnelle Kantenwechsel sind mit guter Führung problemlos möglich.
Fazit: Mit dem Contact präsentiert Liquid Force einen Freerider, der in jeder Situation zum Spielen anregt. Während die Gleiteigenschaften und der Fahrkomfort für diese Boardkategorie klassisch hoch ausgelegt sind, ist das loose Charakterbild eher von stark aufgebogenen Boards bekannt, wie man sie überwiegend im Wakestylebereich findet. Anspruchsvoll für Einsteiger, werden Aufsteiger und Fortgeschrittene keine Probleme haben, die starke Sprungleistung des Boards auszukosten. Wer ein äußerst agiles Board mit sportlichen Fahrleistungen sucht, landet mit dem Contact von Liquid Force einen Volltreffer. Und diese riesige Portion Fahrspaß gibt es zudem für einen extrem günstigen Preis.