Slingshot Glide

Die amerikanische Firma Slingshot bringt mit dem Glide ein Leichtwindboard auf den Markt, das sich mit der oberen Leichtwindklasse messen will. Die Maße von 149 x 45,5 Zentimeter lassen erkennen, dass es möglichst früh ins Gleiten kommen will. In Zusammenspiel mit der sehr flachen Bodenkurve und der Breite lassen sich tatsächlich gute Leichtwindeigenschaften generieren. Dennoch kann eine zu flache Bodenkurve dazu führen, dass das Board leicht einspitzelt und besonders in kleinen Kabbelwellen viel an Komfort liegen lässt.

Das Glide wird mit dem neuen Fastrack-System ausgeliefert, was einem eine unkomplizierte, schnelle Pads- und Schlaufenmontage ermöglicht und zusätzlich einen optimalen Stance, der individuell geändert werden kann. Das System basiert auf einer Schiene, die im Board liegt, und einer Art T-Schraube, die sich auf der Schiene nahtlos verschieben lässt. Findet man seinen optimalen Stance und zieht die Schraube fest an, verkeilt die Pad-Schlaufen-Kombi und sitzt sicher in ihrer Position. So lässt sich der Stance von 21 Zoll (53,34 Zentimeter) bis hin zu 27 Zoll (68,58 Zentimeter) einstellen. Das Prinzip funktioniert erstaunlich leicht, spart Zeit und hat uns vollkommen überzeugt. Die Angst, dass durch die Metallschiene Flex verloren ginge, stellte sich als unnötig heraus, da die Schiene selbst über Flex verfügt.

Insgesamt machen die Pads und Schlaufen einen guten Eindruck. Eine der wenigen Schlaufen auf dem Markt, die sich auch für kleinere Schuhgrößen als 43 einstellen lässt. Auf dem Wasser zeigt das Glide die guten Leichtwindeigenschaften, die wir aufgrund des äußeren Erscheinungsbilds bereits vermutet haben. Das Glide kommt sehr früh ins Gleiten und braucht nur wenig Wind, um nach Luv zu ziehen. Es lässt sich problemlos auf die Zehenkante drehen und wieder raus. Etwas überrascht waren wir vom guten Pop und den Freestyleeigenschaften. Mit dem Glide ist es nicht nur möglich, bei wenig Wind viel Spaß zu haben, sondern sogar bei Leichtwind an seinen Freestyletricks zu üben. Die sehr flache Bodenkurve ist bei wenig Wind von großem Vorteil. Wenn die Bodenkurve flach ist, kann das Board leichter in Fahrt kommen und muss weniger Wasser verdrängen. Auf der anderen Seite verleitet eine flache Bodenkurve aber auch dazu, leichter einzuspitzeln. Da das Glide für Leichtwind konzipiert ist, wo sich keine Kabbelwelle entwickeln kann, geht das Konzept auf. Dennoch kann es bei choppy Bedingungen etwas zum Einspitzeln neigen.

Fazit: Das Glide eignet sich hervorragend für alle Kiter, die ein Board suchen, was sehr früh losgeht, aber dennoch viel Sportlichkeit vermittelt und nicht schnell langweilig wird. Das Board entwickelt so viel Pop, dass sogar Freestylemanöver damit möglich sind. Die Höhe fährt es problemlos in einem Zug wieder ein, was einen länger für die Tricks üben lässt, als sich ständig mit dem Höhefahren beschäftigen zu müssen. Für Anfänger halten wir das Board bei choppy Bedingungen nur für bedingt empfehlenswert, da es durch den geringen Rocker etwas an Komfort einbüßt. Wer allerdings die ersten Meter sicher fährt, wird mit dem Glide viel und lange Spaß haben.