Cabrinha FX2

DIE FAKTEN

Erstmalig nimmt Cabrinha am sportlichsten Kite der Range so gravierende Änderungen vor, dass der aktuelle Schirm sich die Generationszahl 2 verdient hat. Zwar basiert er auf der grundlegenden, über Jahre etablierten FX-DNA, verfolgt dabei aber einen deutlich moderneren Ansatz. Die neue Waage ohne Umlenkrollen ist dafür maßgeblich verantwortlich. Sie garantiert eine optimale Unterstützung der Geometrie, ermöglicht es dem Kite aber auch, seine hohe Geschwindigkeit kombiniert mit guter Vorhersehbarkeit auszuspielen. Besonders für Big-Air-Fans ist der Einfluss der Waage hervorzuheben. Sie sorgt dafür, dass der FX2 nach einem Loop superschnell wieder nach oben zieht und den Fahrer damit sehr gut auffängt. Die modifizierte Arc-Shape, die neuen Profile und die kürzeren Tips haben hingegen positiven Einfluss auf die verglichen mit dem Vorgänger höhere Fluggeschwindigkeit und den gesteigerten Lift. Um den FX2 richtig druckvoll zu machen, wurde auch die Aspect Ratio erhöht und der Anströmkante eine intensivere Pfeilung verliehen. Für Free- und Wake styler ist zudem ein Umbaukit erhältlich, mit dem sich der Schirm im Sechsleiner-Modus fliegen lässt. Das Depower-Verhalten wechselt dann von linear zu einem On-off-Verlauf und der Kite zieht beim Aufladen für ausgehakte Sprünge weiter nach vorn an den Windfensterrand, was mehr Pop und einen effektiveren Slack für Handle-Passes ermöglicht.

AUF DEM WASSER

Bereits früh lässt sich der FX2, durch wenige Sinuskurven angeschoben, gestellt fliegen und liefert dabei guten Vortrieb. An Agilität mangelt es hier keineswegs. Steuerbefehle werden umgehend und mit sehr direktem Feedback an der Bar umgesetzt, während sich Turns bis in enge Radien zirkeln lassen, ohne dass der Schirm dabei anfangen würde zu tellern. Allgemein lassen sich die Halte- und Steuerkräfte als leicht beschreiben. Frischt der Wind auf, behält der FX2 sein stabiles Flugverhalten bei, auch Böen können der Profiltreue nichts anhaben. Der Absprung gelingt schön einfach, wobei ab dem mittleren Windbereich ein beeindruckender Lift freigesetzt wird, an den sich eine ebenso starke Hangtime knüpft. Loops in kleinen Radien setzen einen
mäßigen Zug frei. Wird der Radius jedoch vergrößert, wächst auch die entstehende Zugkraft progressiv an und der FX2 dreht Megaloops par excellence. Ausgehakte Tricks werden durch satte Power und einen im Standardmodus ausreichenden Slack abgerundet. Eine intensivere Spezifikation für diese Sparte erhält der FX2 durch den Umbau zum Sechsleiner, was jedoch auch Abzüge bei den Freeride-Aspekten mitbringt. Für 95 Prozent der Kiter ist das Standard-Set-up aus unserer Sicht die bessere Option.

FAZIT

Sprungstärker, schneller, zugkräftiger und rundum ausgesprochen sportlich hat der FX2 im Test auf ganzer Linie begeistert. Das Prädikat „bester FX aller Zeiten“ bekommt er von uns allerdings verliehen, weil er trotz seines Auftretens als Extremsportler unheimlich harmonisch abgestimmt ist, eine leichte Handhabung bietet und wir ihn durch die Kombination mit dem starken Low End, der effektiv arbeitenden Depower und der durchweg stabilen Geometrie im Flug selbst Cruisern mit Wunsch nach einem sportlichen Flugbild empfehlen können.