Liquid Force Solo V3 9m² 2019

Die Fakten
Drei Jahre nach der Vorstellung des ersten Einstrutters von Liquid Force folgte die dritte Generation des Solo, bei der sich DesignerJulien Fillion nicht mit Feintuning zufriedengegeben hat. Um das Flattern des Tuchs in den kritischen Zonen am Tip abzustellen, eine insgesamt erhöhte Flugstabilität zu erreichen und ein differenzierteres Powermanagement zu erzielen, wurde eine weitreichende Modifikation des Profils vorgenommen. Die Konfiguration der Waage wurde dagegen nur minimal verändert, was die Dreheigenschaften des Einstrutters optimieren soll. Geblieben sind der verhältnismäßig günstige Preis und die minimalistische Verwendung schwerer Tuchmaterialien wie Dacron. Alles ganz im Sinne der Gewichtsersparnis, denn bei der Qualität wurde mehr als offensichtlich nicht geknausert. Auch in dieser Saison findet sich beim Solo, wie bei seinem Stallgefährten Wow, ein Triple-Ripstop-Tuch, das vertikal und horizontal je drei Lastfäden besitzt. Neu konzipiert hat das Team von Liquid Force die Range des Solo. Mit 3,5 Quadratmetern ist ein ganz neues Modell hinzugekommen, während die Vertreter in 4,5 und 6,5 Quadratmetern nun einen halben Quadratmeter größer ausfallen. Im oberen Bereich hat sich dagegen nichts verändert, hier übernehmen auch weiterhin die speziellen LW-Modelle in 15,5 und 17,5 Quadratmetern die Abdeckung des absoluten Leichtwindbereichs.

Die einfache Handhabung macht diesen Schirm für eine breite Zielgruppe attraktiv.

Auf dem Wasser
Im unteren Windbereich reichen ein bis zwei Sinuskurven, damit die Strömung sauber anliegt und der Solo bereitwillig an den Windfensterrand wandert, was Höhelaufen einfach macht. Durch die ausgeprägte Agilität, kann der Schirm selbst an der untersten Grenze seines Windbereichs das Maximum herauskitzeln. Ähnlich sieht es im oberen Windbereich aus. Die Depower arbeitet nicht nur effektiv, sondern führt auch zu einer vollkommenen Reduzierung der Zugkraft. Die Kraftabgabe verläuft überwiegend schön linear und zeigt sich lediglich im oberen Windbereich etwas progressiv, wobei der Schirm aber trotzdem unkompliziert zu beherrschen ist. Geringe Haltekräfte und nur minimal höhere Steuerkräfte sorgen für absolute Leichtigkeit und eine komfortable Handhabung. Schön direkt werden Steuerbefehle vom Solo umgesetzt, was mit ansprechender Fluggeschwindigkeit und sportlicher Agilität erfolgt. In Turns lässt sich der Einstrutter bis in enge Radien führen, die er mit leichtem Kippen meistert. In diesen engsten Flugkurven kommt es an der Abströmkante im Bereich der Tips zu leichten Strömungsabrissen, die sich durch Flattern des Tuches bemerkbar machen. Werden dagegen mittlere Radien gewählt, kann die Anströmung durchweg aufrechterhalten werden. Spritzig lässt sich der Solo zum Absprung nach hinten führen und begeistert ab dem mittleren Windbereich mit einem kraftvollen Lift. Auch die Hangtime ist dann im obersten Mittelfeld angesiedelt. Ausgehakte Manöver standen dagegen nicht im Pflichtenheft des Leichtgewichts.

 

Fazit
Die einfache Handhabung macht diesen Schirm für eine breite Zielgruppe attraktiv. Einschränkungen bezüglich des benötigten Fahrkönnens existieren nicht. Ob als Leichtwindwaffe, vollwertiger Freerider, kompakter Reisebegleiter oder Spezialist für Foilboarder, der Solo zeigt sich in seiner dritten Generation nicht nur ausgewogener, sondern auch vielseitiger als je zuvor.