Naish Pivot 12m² 2019

Die Fakten
Mit diesem Schirm ist Kevin Langeree 2018 in Kapstadt King of the Air geworden. Radikale Kiteloops und Extreme Kiteboarding sind im Grunde aber eigentlich gar nicht die angedachten Einsatzbereiche des Pivot. Dennoch zeugt dieser Erfolg von einem breiten Leistungsspektrum. In erster Linie präsentiert sich hier ein High-Performance-Freerider mit einem Dreistrut-Gerüst und einer deutlich nach hinten gepfeilten Fronttube, der zusätzlich auch in der Welle klare Stärken zu bieten hat. Auf technischer Seite liefert Naish hier auf jeden Fall schon mal großes Kino. Um zu verhindern, dass sich die Bladder in den Struts verschieben, führt Naish in dieser Saison den sogenannten Bladder Lock ein. Ab sofort sind die Bladder mit Klettverschluss am hinteren Ende der Hülle fixiert. Hinsichtlich des Flugtuchs setzen die Hawaiianer auf höchste Qualität. Das verwendete Quad-Tex-Tuch baut auf vier vertikal und vier horizontal verlaufende Lastfäden und markiert damit den höchsten Standard der Branche. Auf eine Steigerung der Haltbarkeit zielt die für 2019 vergrößerte Shark Teeth Trailing Edge ab. Im Zickzackmuster verläuft sie an der Abströmkante und wird nicht aus schwerem Dacron, sondern aus gedoppeltem Quad-Tex gearbeitet. Auf diese Weise wird Flattern reduziert und die Belastung des Tuchs minimiert.

Ein High-Performance-Freerider oberster Güte.

Auf dem Wasser
Der Pivot kann ohne Übertreibung als Archetypus eines ausgewogenen High–Performance-Freeriders bezeichnet werden. Das beweist der Schirm in zahlreichen Disziplinen, angefangen bei einer enorm starken Leichtwindleistung. Am Windfensterrand gestellt geflogen, liegt die Strömung hervorragend an und auch die Höhelaufleistung ist überdurchschnittlich gut. Mit gezieltem Boardkanteneinsatz lässt sich hier aber noch ein Quäntchen mehr herauskitzeln.

Völlig entspannt geht es an der Bar zu. Direktheit muss ebenso wenig vermisst werden wie ein gutes Feedback des Schirms über seine Aktionen. Kombiniert mit im Mittelfeld liegenden Bar-Kräften fällt der Komfort sehr gut aus. Unterstrichen wird er durch ein extrem stabiles Profil am Himmel, das auch in unruhigen Bedingungen nicht anfängt zu flattern. Die Depower arbeitet effektiv, jedoch erreicht der Schirm keine vollständige Drucklosigkeit. Seine kraftvolle Seite stellt der Pivot in der Sprungdisziplin unter Beweis und grenzt dabei auch weniger versierte Fahrer nicht aus. Gut beherrschbar hebt er vom Wasser ab und trägt wirklich in amtliche Höhe. Um das Paket abzurunden, schließt sich eine Hangtime an, die zu den besten im Segment der Freerider auf Tube-Basis gehört. Höhentaumel garantiert! Unhooked-Manöver sind hier ebenfalls möglich. An Leistung und entsprechender Platzierung im Windfenster mangelt es dem Pivot dabei nicht, allerdings ist keinerlei Slack nach dem Take-off zu vernehmen. Wer aber nur gelegentlich ausgehakte Tricks auf dem Wasser macht und den Fokus eher auf eingehakte Manöver legt, wird hier gut bedient. Der Wasserstart könnte leichter nicht sein. Durch die markante Pfeilung der Fronttube lässt sich der Schirm an jeder Stelle im Windfenster sofort drehen und starten.

 

Fazit
Ein High-Performance-Freerider oberster Güte. Der Pivot bietet alles, was ein Schirm dieser Kategorie mitbringen sollte, auf höchstmöglichem Niveau. Sei es der Windbereich, die Sprungleistung, der Komfort oder der Wasserstart. Unabhängig vom Fahrlevel können wir diesen Schirm allen Kitern empfehlen, die einfach auf Spaß und Kontrolle aus sind und besonders gern Big Airs zelebrieren. Dennoch gut zu wissen, dass man mit dem Pivot auch den King-of-the-Air-Titel holen könnte – wenn man denn wollte!