Nobile 50Fifty 2013

50Die Fakten
Er sieht aus wie ein klassischer C-Kite, er fliegt sich wie einer und trotzdem ist er keiner. Denn auch wenn die Form des 50Fifty mit der tiefen Wölbung und den breiten Tips stark an die Oldschool-Cs erinnert, gibt es ein Merkmal, das ihn klar von ihnen unterscheidet, nämlich das Waagesystem. Die Frontleinen laufen nicht direkt an die Tips, sondern werden an einer Vorleine der Waage befestigt. Anders als beim Chaos von Cabrinha finden sich jedoch keine Umlenkrollen in der Waage, was dem knackigen Flugcharakter zugutekommt. Die Waage dient hier vielmehr der Unterstützung der Fronttube, denn die ist außergewöhnlich dünn. Auf diese Weise bietet sie einen minimalen Luftwiderstand, was den 50Fifty nicht nur extrem schnell macht, sondern auch seinen Drang zum Windfensterrand fördert und das Gewicht reduziert.

Auf dem Wasser

Im unteren Windbereich präsentiert sich der 50Fifty wie ein waschechter C-Kite, nämlich etwas dünn auf der Brust. Um ihn gestellt fliegen zu können, bedarf es schon etwas Druck im Kite. Durch den sehr agilen Charakter fällt Sinussen aber absolut einfach und auch die Strömung liegt bei schnell geflogenen Achten konstant an. Nimmt der Wind zu, zeigt er sich hingegen eher untypisch für einen C-Kite, denn die Depower ist auffallend gut. Selbst in böigen Bedingungen muss man nicht mit ruppiger Kraftentwicklung rechnen. Kann er dann erst gestellt geflogen werden, läuft er für diese Kategorie sehr gut Höhe. Beeindruckt haben uns besonders die hohe Fluggeschwindigkeit und die extreme Agilität des 50Fifty. Er folgt Steuerbefehlen absolut direkt und setzt sie schleunigst in Aktionen um. Mittlere bis enge Radien fliegt er schön rund und entwickelt in Loops eine explosive Zugkraft. Das Barfeeling fällt komfortabel aus, während die Haltekräfte im Mittelfeld liegen, sind die Steuerkräfte gering. Zum Absprung zurückgelenkt setzt der 50Fifty einen explosiven Lift frei, der in mittlere Etagen trägt. Die Hangtime ist eher mäßig. In seiner Paradedisziplin überzeugt er durch kompromisslose Sportlichkeit. Ausgehakt steht ein optimaler Pop zur Verfügung und auch der Kraftabbau fällt trotz Waageleinen sehr gut aus. So werden selbst Manöver mit Barübergabe hinter dem Rücken bestens unterstützt. Beim Wasserstart geht es hingegen puristisch zu. Im unteren und mittleren Windbereich muss der Kite erst auf den Rücken gelegt werden, bevor er startet.

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