GA One

One strut, multiple options. So lässt sich der Charakter des ONE von GA treffend beschreiben, der zu den sportlich bissigsten Leichtgewichten auf dem Markt zählt.

DIE FAKTEN Durch sein effektiv Leistung generierendes Profil und die widerstandsarmen Tips gilt der One als besonders starke Option an Tagen mit schwächerem Wind. Genau diese Attribute hat GA in den Fokus genommen und auf kleinere Ausführungen des Leichtgewichts adaptiert – der Modelllinie im unteren Bereich sozusagen einen neuen Expertenstatus verliehen. Denn hier zielt der One ganz klar auf Foiler ab, während die Vertreter in 12, 14 und 17 Quadratmeter primär Twintip-Fahrer an der untersten Grenze des Windbereichs glücklich machen sollen. Für die Stabilisierung der Anströmkante setzt die Entwicklungsabteilung von GA auf eine breit angelegte Vier-Punkt-Waage, die zur Förderung der Direktheit keine Umlenkrollen besitzt. Die in diesem Jahr breiter geschnittenen Tips schlagen in dieselbe Kerbe und verleihen dem One ein sportlicheres Drehverhalten. Der Verzicht auf großflächige Dacron-Segmente wirkt sich positiv auf das Gewicht aus, lediglich in potenziellen Stresszonen werden keine Kompromisse gemacht. Dort finden sich entsprechende Verstärkungen und Protection-Pads. Dennoch ist das Gesamtgewicht beeindruckend. Verglichen mit dem Wavekite IQ von GA ist er über ein halbes Kilogramm leichter, in diesem Vergleich landete er aber bezogen auf das Gewicht nur auf dem vorletzten Platz. Beim Tuchmaterial wird eine robuste und langlebige Option gezogen. Hier kommt ein Triple-Ripstop zum Einsatz, das sich mit seinem einzigartigen Coating fast wie Latex anfühlt.

AUF DEM WASSER Ein Lüftchen reicht aus, damit der One im Zenit stehen bleibt, ohne dass der Fahrer ihm größere Aufmerksamkeit widmen müsste. Bezogen auf die Fähigkeit zu schweben steht er dem Boxer in nichts nach, kommt aber nicht ganz an die Bestwerte von Code Zero und Ultra Team heran. Hinsichtlich der Zugkraft in diesem Windbereich übertrumpft er
die beiden allerdings klar. Ein mal energisch eingelenkt zeigt er sich luvgierig und liefert ordentlich Power. Ist der One auf Betriebstemperatur angekommen, überzeugt er mit einem wunderbar spritzigen Flugbild. Enge Kurvenradien und eine enorme Geschwindigkeit lassen sich aus der recht tief geschnittenen Kappe herauskitzeln. So knackig und intuitiv wie die Vertreter von Airush und Naish fühlt er sich nicht an. Hier dürfte das Bargefühl etwas präziser ausfallen. Bezogen auf die Sprungperformance hat er die Nase gegenüber den meisten Konkurrenten – mit Ausnahme des Contra Aether – knapp vore. Er zeigt sich bissig und setzt seinen Lift explosiv frei. Bezogen auf die Hangtime stößt er aber auch nicht in Spitzenregionen vor. Dafür wurde er nicht konzipiert, ebenso nicht um unhooked-Freestylern ein Performance-Spektakel zu präsentieren sondern eher für effektives Warten. So wie ein gut dressierter Hund, der sein Herrchen höchst konzentriert fixiert, bis endlich das Zeichen zum Lossprinten kommt. Mit vom Körper weggeschobener Bar macht er das auch hervorragend. Eine minimale Downtendenz möchte gelegentlich ausgeglichen werden, ansonsten ein tadelloser Schirm für Foiler, der durch einen bestechend leichten Wasserstart abgerundet wird.

FAZIT Der One überzeugt als Hybrid-Konzept zwischen Twintip-Freeride und Foildisziplin mit breiter Brust. Bezogen auf die preisliche Attraktivität kann ihm in diesem Vergleich niemand das Wasser reichen.