Cabrinha Contra Aether

Maximale Power, minimale Strutanzahl. Der Contra Aether meistert den Spagat zwischen Freeride- und Foil-Eignung so gut wie kaum ein anderes Modell auf dem Markt und hat als Add-on sogar noch ansehnliche Sprungqualitäten im Gepäck.

DIE FAKTEN Eine mittlere Aspect Ratio und lediglich eine Strut im Zentrum der Kappe. Diese Rahmenbedingungen zeichnen den Contra Aether aus, der eine Abwandlung des altbekannten Leichtwindmatadors Contra darstellt. Während dieser mit drei Struts daherkommt und in den Größen 13, 15 und 17 Quadratmeter Twintip-Fahrer im Leichtwindsegment begeistern soll, zielt der Contra Aether primär auf Foiler ab. Materialseitig profitiert er von der Verwendung des neuen High Tenacity Dacron Lite (HTD Lite), das für die Strut eingesetzt wird. Es bringt die Vorteile des bewährten High Tenacity Dacrons (Leading Edge) mit einer schnelleren Rückstellfähigkeit und einem geringeren Gewicht zusammen. Überabeitet hat Cabrinha auch das One-Pump-System, nicht nur bezogen auf einen besseren Luftdurchsatz und eine steifere Struktur der Verbindungsschläuche, sondern auch hinsichtlich der verwendeten Sicherungs-Clips, für die es von uns einen Daumen nach oben gibt!

AUF DEM WASSER Durch seine gedrungene Form und das tiefe Profil sitzt der Contra Aether naturgemäß auch etwas tiefer im Windfenster. Und genau dort zeigt er bereits im unteren Windbereich Qualitäten eines Arbeitstiers. Es steht frühzeitig ordentlich Zug zur Verfügung und den liefert der Contra Aether kombiniert mit einer absolut linearen Kraftentfaltung. Hervorragende Voraussetzungen für Einsteiger und alle die es komfortabel mögen. Hinsichtlich Lowend-Power lässt er seine Testkontrahenten allesamt blass aussehen, wodurch er in Kombination mit einem Twintip beim Freeriden die Nase vorn hat. Geht es um Foilen, macht dieser Schirm aber ebenfalls eine hervorragende Figur. Mit äußerster Präzision werden Steuerbefehle umgesetzt, was den spritzigen Charakter unterstreicht. Bei definierten Lenkimpulsen meistert er mittlere bis enge Radien und dreht dabei mit leichter Tendenz zum Tellern ziemlich eng. Im mittleren bis oberen Windbereich präsentiert sich das Leichtgewicht von seiner sportlichen Seite. Hier sollte man sich gerade auf dem Foil dann auch über die großen Kraftreserven im Klaren sein. Zwar neigt er nicht mit progressiver Zugentwicklung zu Überforderung, aber hinten raus kommt dann doch ordentlich Power zusammen. Die sorgt zugleich dafür, dass er beim Sprung in respektable Höhen katapultiert. Auch in der Disziplin Hangtime braucht sich der Onestrutter nicht verstecken. Zu den absoluten Hangtime-Monstern zählt er wie die meisten Kites mit nur einer Strut zwar nicht, markiert im Vergleich der hier getesteten Schirme hinsichtlich hoher Sprünge und möglichst langer Segelphase aber das Maximum der Performance-Range. Maximale Zufriedenheit kann auch garantiert werden, wenn der Contra Aether mal eine Zwischenlandung im Wasser einlegt. Selbst im untersten Bereich ließ er sich im Test relativ leicht starten.

FAZIT Bei Leichtwind eine Macht, denn dann glänzt der Contra Aether mit kraftvollem Temperament, ob mit Twintip oder Foil. Besonders hervorzuheben sind bei diesem Kite zudem die hervorragende Steuerbarkeit bei wenig Spannung auf den Backlines sowie das superstabil stehende Profil. Flatternde Tuchsegmente sind für den Contra Aether ein Fremdwort.