Core Fusion 6

Ein dünneres, steiferes Carbongelege und eine verbesserte Umweltbilanz. Für das Fusion 6 verspricht Core nicht nur bessere Sprungleistungen, sondern auch ein grüneres Gewissen.

DIE FAKTEN Es sind die inneren Werte, die zählen! So könnte man die Herangehensweise der Entwicklungsabteilung von Core beschreiben, denn das Fusion 6 profitiert maßgeblich von einer der jüngsten Errungenschaften des legendären Imperator, das von den Carved-Kollegen im Hause Core entwickelt wird. Erstmals kommt im Fusion das noch leistungsstärkere, gleichzeitig dünnere und leichtere Cartan-2-Carbon zum Einsatz. Durch seine geringere Schichtdicke liegt es flach am Kern, kommt mit deutlich weniger Harz aus und ist daher effizienter im Sinne von Steifigkeit und Stärke. Die Formel lautet: höherer Faseranteil
im Laminat, somit weniger Material, gleich höhere und schnellere Rückstellkräfte für mehr Performance. Das Besondere: Cartan 2 kommt nicht von der Rolle, sondern wird je Boardgröße passend hergestellt, sodass Schnittabfälle um bis zu 80 Prozent reduziert werden konnten. Ein weiterer Baustein hin zu einer besseren Umweltbilanz ist das jetzt erstmals im Fusion verwendete GreenPoxy. Ein Epoxidharz, dessen Molekularstruktur zu 35 Prozent pflanzlichen Ursprungs ist. Laut Core ohne Nachteile in seiner Funktion und Performance. Zahlreiche Errungenschaften aus den vergangenen Jahren bleiben auch weiterhin an Bord, wie die Unibody-Edge, die eine extrem feste Verbindung der oberen und unteren Carbonlaminate ermöglicht. Und natürlich das Multi-Channel-Konzept, das mit einem Doppelkonkav-Layout verknüpft ist, oder die Grab-Section für einfachere Board-offs.

AUF DEM WASSER Schwerfällig ist bei diesem Board rein gar nichts. Entsprechend gut kommt der Edelperformer von Fehmarn auch in die Gänge. Der Komfort und die Handhabung fallen selbst bei Maximalgeschwindigkeit und unruhiger Wasseroberfläche exzellent aus. Unbeeindruckt von äußeren Umständen zeigt sich das Fusion 6 trotz der recht starken Rockeraufbiegung effektiv wenn es darum geht, Meter gegen den Wind zu machen. Wer diesbezüglich das Maximum herausholen will, kauft das Board mit dem Revo-Handle, mit dem sich die Bodenkurve um 15 mm abflachen lässt. Während sich die Dämpfung schön harmonisch präsentiert und es demnach nicht zu harten Schlägen in Kabbelwaser kommt, müssen dennoch keine Abstriche bei der Direktheit gemacht werden. Genau diese, auf den Punkt hundertprozentige Rumpfabstimmung, ist das Erfolgsrezept des Fusion und verleiht ihm sein Alleinstellungsmerkmal. Agilität gehört hier zu den Paradedisziplinen. Mit maximaler Kontrolle über Kante und Finnen zieht das Board selbst enge Turns und reduziert dabei kaum die Geschwindigkeit. Bis auf den letzten Millimeter vor dem Takeoff besticht es mit perfekter Führung und neigt nicht im Ansatz zum Rutschen. Selbst für Sprungnovizen ist hier alles gegeben, um den Luftraum mit schnellen Lernfortschritten zu erobern. Dennoch müssen erfahrene Kiter keine Abstriche hinnehmen. Der Rumpf lässt sich hervorragend auf Vorspannung bringen und glänzt mit einer genialen Rückstellfähigkeit. Lediglich für radikale Wakestyler darf es dann noch eine Portion mehr sein.

FAZIT Ein Allrounder, wie er im Buche steht. Das Fusion 6 ist sicherlich kein Schnäppchen, liefert aber auch eine deutlich überdurchschnittliche Performance ab. Ein Board, das Cruiser ebenso begeistern wird wie Freerider mit stark sportlichen Ambitionen und Big-Air-Piloten auf der Suche nach einem vielschichtigen Höhenrausch.