Nobile T5 2019
Die Fakten
Wenn Erfolg zur Verpflichtung wird, sind breite Schultern nötig, um dem Druck der Ansprüche standhalten zu können. Genau in dieser Position befindet sich das T5 von Nobile, denn kaum ein anderes Board auf dem Markt ist schon so lange dabei und zugleich so extrem erfolgreich. Seit nunmehr 14 Jahren ist das T5 ein fester Bestandteil des Produktportfolios von Nobile und konnte stets auf eine treue sowie große Fangemeinde zählen. Um daran nicht zu rütteln, haben sich die Designer entschieden, dem T5 für 2019 lediglich ein Facelift zu spendieren. Dennoch hebt sich das Board durch zahlreiche technisch aufwendige Shapedetails von der breiten Masse ab. Neben dem 3D-Deckshape sticht vor allem die stark konturierte Unterseite des T5 ins Auge. Hier findet sich eine moderat ausgeführte Monokonkave, die von mehrfachen Channels durchzogen wird. Nobile nennt dieses Merkmal aufgrund des wellenförmigen Verlaufs Wavy Channels. Für eine bestmögliche Kontrolle sind außerdem die Kantenbereiche leicht nach oben gezogen. Bereits vom Vorgänger bekannt ist auch der Dynamic Asymmetrical Shape. Dabei setzen die Entwickler auf eine längere und weniger bauchige Fersenkante, was die Kontrolle steigert und das Höhelaufen einfacher gestaltet. Die von Nobile patentierte Pre-Stress-Technologie kommt ebenfalls zum Einsatz. Während des Produktionsvorgangs wird dabei in der Presse eine Vorspannung im Kern erzeugt, die dem Board später ein dynamischeres Fahrverhalten, einen besseren Popp, aber auch eine gesteigerte Haltbarkeit verleiht. Gleichzeitig können durch dieses Verfahren Glasfaser und Harz eingespart werden, was wiederum das Boardgewicht senkt.
Die Berechtigung der asymmetrischen Outline wird Jahr für Jahr wieder beeindruckend unter Beweis gestellt.
Auf dem Wasser
Der mittlere Continuous-Rocker verhilft dem T5 zu einer attraktiven Angleitleistung, die mit ordentlicher Beschleunigung in einer hohen Maximalgeschwindigkeit gipfelt. Während der Komfort und die Kontrolle durch die ausgeklügelte Unterbodenkonstruktion hervorragend ausfallen, wirkt sie sich ebenfalls positiv auf das Laufverhalten aus. Selbst heftiges Kabbelwasser kann der ausgeprägten Laufruhe nicht schaden, womit die Voraussetzungen für einen leicht beherrschbaren Freerider bestens erfüllt werden. Spritzwasser ist durch das aufwendig gestaltete Unterwasserschiff ein Fremdwort für das T5 und der stets vorhandene Finnengriff sichert eine ausgeprägte Spurtreue. Plan auf der Wasseroberfläche gedreht, liefern die Finnen einen mittleren Widerstand, darüber hinaus liegt die Agilität, bezogen auf dieses Boardsegment, aber schon im Spitzenfeld. In Turns lässt sich das Board mit hervorragender Kontrolle bis in enge Radien führen und reduziert die Geschwindigkeit dabei nur minimal. Der Absprung gelingt aufgrund der guten Führung absolut leicht. Ob eingehakt oder ausgehakt, das Tip lässt sich bei bester Kontrolle bis zum Take-off halten und bietet ein attraktives Sprungergebnis. Auch Unhooked-Fans kommen mit dem T5 auf ihre Kosten, lediglich für Fortgeschrittene, die es nach kraftvollen Loaded-Tricks mit massivem Popp gelüstet, müsste die Rückstellfähigkeit höher ausfallen.
Fazit
Die Berechtigung der asymmetrischen Outline wird Jahr für Jahr wieder beeindruckend unter Beweis gestellt. Mit den Wavy Channels im Unterboden fährt Nobile allerdings ein weiteres Shapedetail auf, das maßgeblich zum hohen Fahrkomfort des Boards beiträgt. Eine hervorragende Wahl für Freerider mit Hang zu Cruisersessions, ebenso aber jene, die kraftvolle Sprünge zu ihrem Portfolio zählen.