Cabrinha Spectrum 2019

Die Fakten
Zwischen dem radikalen Wakestyleboard CBL und dem Leichtwind-Twintip Stylus findet man im weitreichenden Boardportfolio von Cabrinha eine Vielzahl von Boards mit unterschiedlichster Schwerpunktsetzung. Das Spectrum gehört zu denen, die ein bisschen was für alle zu bieten haben, hat sich in erster Linie aber eine leichte Handhabung und großen Fahrkomfort auf die Fahnen geschrieben. Die klassische Bauweise im Glasfaserverbund mit transparentem Finish erlaubt es dem Besitzer, einen Blick auf den hochwertig verarbeiteten, vertikal verleimten Holzkern aus Paulownia zu werfen. Aber natürlich geht es hier nicht nur um Optik. Diese Bauweise bietet auch noch den positiven Nebeneffekt, dass sie trotz hoher Qualität äußerst kostengünstig ist. Neben dem attraktiven Kaufpreis von nur 578 Euro (inklusive H1-Pads und Straps) leisten die Hawaiianer aber auch Überzeugungsarbeit in puncto Widerstandsfähigkeit und Lebensdauer. Das Spectrum ist mit einer robusten ABS-Kante ausgestattet sowie mit im selben Material eingefassten Inserts. Im Unterboden fährt der Freerider eine dezent ausgeführte Monokonkave auf und auch die eigens von Cabrinha entwickelten und bereits aus den letzten Jahren bekannten reibungsarmen Finnen kommen hier zum Einsatz.

Anforderungen an das Fahrkönnen stellt das Spectrum kaum und selbst unerfahrenere Kiter können schnelle Erfolge mit diesem Brett erzielen.

Auf dem Wasser
Der mit moderatem Anstieg verlaufende Rocker verleiht dem Cabrinha Spectrum- eine leistungsstarke Beschleunigung. Ohne hemmende Faktoren gleitet der Freerider auf Top Speed und strahlt dabei äußerste Gelassenheit aus. Einmal auf Trab gebracht, kann satter Zug auf die Kante gebracht und ohne nennenswerten Kraftaufwand Geschwindigkeit in Höhe verwandelt werden. So entkommt man der überfüllten Start-Area auf schnellstem Wege. Draußen geht es dann keineswegs nur darum, entspannt seine Bahnen zu ziehen. Das Spectrum will spielen und lässt dabei durchaus auch agile Manöver zu. Während sich die grundlegende Agilität in einem attraktiven Rahmen für einen Freerider bewegt, zeigt sich die Abstimmung in Turns limitierend. Weite Radien lassen sich mit kleinen Geschwindigkeitseinbußen durchfahren. Zieht man den Radius enger, geht das Board ziemlich abrupt in den Drift über. Absolut unbeeindruckt zeigt sich das Spectrum bei kabbeliger Wasseroberfläche. Mit ausgewogener Dämpfung federt der Rumpf die Buckelpiste aus, ohne dabei nennenswerte Spritzwasserbildung entstehen zu lassen. Unkompliziert zeigt sich der gutmütige Vertreter auch in Hinblick auf das Verlassen der Wasseroberfläche. Absolut simpel lässt sich die Kante halten, um dann zum finalen Take-off den benötigten Impuls zum Absprung zu setzen. Ob radikal angekantet oder über das Tip abgesprungen, selbst mit verbesserungswürdiger Technik lässt sich hier ein ansehnliches Resultat erzielen. Für erfahrene Luftraumeroberer, die absolute Kontrolle während der Flugphase besitzen, wurden mittig zwei Griffmulden für spektakuläre Board-offs an Zehen- und Fersenkante eingelassen. Auch progressives Ankanten zu Loaded-Tricks erfolgt spielerisch, doch der Rückstellfähigkeit des Rumpfes sind klar spürbare Grenzen gesetzt. Für sportlich ambitionierte Freerider klasse, für Freestyler nicht der richtige Partner.

 

Fazit
Anforderungen an das Fahrkönnen stellt das Spectrum kaum und selbst unerfahrenere Kiter können schnelle Erfolge mit diesem Brett erzielen. Die Kombination aus einfacher Handhabung und ausgewogenen sowie keineswegs langweiligen Fahreigenschaften macht diese Schnitte zu einem Board, mit dem 80 Prozent der Kiter richtig gut beraten sind.