North Code Zero

Minimalistisch, pur und absolut fokussiert. Mit dem Code Zero präsentiert North einen extrem leichten Kite, der mit jedem Detail darauf ausgelegt wurde, möglichst früh am Himmel zu stehen und einen perfekten Foil-Buddy abzugeben.

DIE FAKTEN Code Zero. Die Namenswahl für diesen Schirm ist im ersten Moment etwas irreführend, denn es handelt sich um einen Onestrutter, nicht um einen No-Strut-Vertreter. Inspiration hat man sich dafür bei der Muttermarke North Sails geholt, wo sich das Code Zero als legendäres Performance-Segel für hohe Geschwindigkeiten bei wenig Wind höchstes Ansehen erarbeitet hat. Ein elementarer Aspekt dafür: Leichtigkeit! Und da macht der Namensvetter im Kitesegment keine Ausnahme. 230 Gramm pro Quadratmeter in der Testgröße! Das wird in diesem Test nur noch minimal durch den Ultra Team mit der Ho ́okipa-Strut übertroffen. Für den ersten Onestrutter aus dem Hause North hat die Entwicklungsabteilung auf maximale Gewichtseinsparung gesetzt. Dacron findet man in der Kappe so gut wie gar nicht. Lediglich die mit besonders hohen Kräften konfrontierten Anknüpfpunkte der Backlines sind mit einem kleinen Dacron-Einsatz verstärkt. Für die Stabilisierung der Abströmkante setzen die kreativen Köpfe auf eine Tuchdopplung. Im Fokus dieses Konzepts stehen ganz klar Foiler, aber auch Twintipfahrer nimmt North ins Visier und bietet den Schirm daher bis 11 Quadratmeter Größe an.

AUF DEM WASSER Durch die ausgeprägte Agilität ist es selbst an der untersten Grenze des Windbereichs möglich, eine attraktive Performance aus diesem Kite herauszukitzeln. So viel Grundpower wie die anderen Testkandidaten liefert der Code Zero jedoch nicht, zeigt aber bereits besonders früh einen stabilen Stand am Himmel. Schön direkt werden Steuerbefehle umgesetzt, die Manöver mit hoher Fluggeschwindigkeit nach sich ziehen. Bis in enge Turns lässt sich der Kite führen, die er ziemlich rund, lediglich mit leichtem Kippen zum Kurvenausgang, meistert. Das superniedrige Gewicht hat aber auch eine Kehrseite. Im Vergleich mit den übrigen Testkandidaten verzeichnet der Code Zero die größte Unruhe in den Tuchsegmenten, was man zwar hört, an der Bar aber nicht wahrnimmt. Das allgemeine Powermanagement fällt exzellent aus. Beim Vorschieben der Bar reduziert der Schirm auf kurzem Weg schön linear seine Zugkraft und flattert bei maximal vom Körper weggeschobener Bar vollständig aus. Während im unteren Windbereich noch nicht so viel rauszuholen ist, zeigt der Code Zero ab dem mittleren Windbereich einen durchaus akzeptablen Lift. Die Hangtime liegt im Mittelfeld. Höhenrekorde werden mit diesem Kite nicht unbedingt aufgestellt, dennoch ist die Performance in der Sprungdisziplin so ausgeprägt, dass bei ordentlich Wind Action garantiert werden kann. Liegt der Kite auf der Fronttube im Wasser, lässt er sich mit nur leichtem Zug an einer Steuerleine auf das Tip kippen und sofort wieder starten. Selbst der Rückwärtsstart gelingt mit ein wenig Technik tadellos.

FAZIT Ein Foil-Experte par excellence. Das sportlich agile Drehverhalten, die intuitive Steuerbarkeit und das effektive Mitschweben sind auf dem Foil ein Hochgenuss. Zugleich zeigt der Schirm dabei eine so lineare Kraftentfaltung, dass von einer nahezu perfekten Auslegung für das Foilkiten gesprochen werden kann. Für den Einsatz mit dem Twintip gibt es in der Testgruppe hingegen stärkere Alternativen.