Liquid Force NRG
Die Fakten
Seit letzter Saison übernimmt der NRG bei Liquid Force den Part des klassischen Performance-Freeriders. Und der Name ist Programm, denn Energie hat er auch in seinem zweiten Modelljahr mehr als die anderen Kites von Liquid Force, zumindest wenn es um die Leistung im unteren Windbereich und bei hohen Sprüngen geht. Im Vergleich zu 2012 wurden einige Veränderungen vorgenommen. Der NRG besitzt in dieser Saison eine stärkere Wölbung der Kappe und auch die Tips sind durch die harmonischer abknickende Fronttube breiter geworden. Alles mit dem Ziel, den NRG reaktiver zu machen und ihm ein runderes Flugbild in Turns zu verleihen. Dafür hat Liquid Force auch die Anknüpfung der Steuerleinen am Tip überarbeitet. Wurden sie beim Vorgänger an einer Y-Leine befestigt, laufen sie jetzt direkt an die Hinterkante der Tips.
Auf dem Wasser
Im Gegensatz zum Vorjahr hat die nicht mehr ganz so flache Kappe des NRG leichte Einbußen bei der Zugkraft zur Folge. Er benötigt also etwas mehr Wind, um gestellt geflogen zu werden. Durch die neu gewonnene Agilität fällt die Leichtwindleistung trotzdem noch so gut aus, dass der NRG im Vergleich zur Konkurrenz nach wie vor in der Spitzengruppe landet. Die Effektivität der Depower hat unter den Veränderungen nicht gelitten. Im Gegenteil, denn das Depowermanagement kam allen Testern deutlich differenzierter vor als im vergangenen Jahr. Punkten kann der Neue zudem bei der Agilität. Durch die direkte Anbringung der Steuerleinen und die tiefere Wölbung der Kappe reagiert er schneller und direkter auf Lenkimpulse und auch das Drehverhalten fällt runder aus. Mittlere Radien fliegt er sauber und gut angeströmt. Insgesamt ist auch die Kraftentfaltung etwas gemäßigter. Das Leistungsspektrum ist dadurch nicht geringer, aber der Fahrer muss nicht mit progressiver Kraftentwicklung rechnen, was den Komfort enorm steigert. Der fällt auch bei eingehakten Sprüngen höher aus. Denn das neue Flugbild führt ebenfalls dazu, dass er schneller und besser spürbar nach hinten gesteuert werden kann, der Absprung sich also leichter finden lässt. Explosiver als zuvor präsentiert sich daher der Lift, der in oberste Etagen befördert und von einer Hangtime begleitet wird, die fast schon als Segelflug bezeichnet werden kann. Ausgehakte Sprünge sind machbar, gehören aber nicht unbedingt zu den Lieblingsdisziplinen des NRG. Zugelegt hat er außerdem beim Wasserstart, der ab dem mittleren Windbereich problemlos über den Zug an einer Steuerleine erfolgt.
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- testbericht