North Select
Vielseitiger als der Vorgänger, gehört das Select von North in seiner nunmehr dritten Generation wieder zu den aufwendigsten Serienboards auf dem Markt. Entgegen dem vorherrschenden Trend der inflationären Preisgestaltung ist das 2012er-Select nur geringfügig teurer geworden. Und dabei wurde natürlich nicht abgespeckt. Im Gegenteil, denn auch in diesem Jahr kommt wieder die hochwertige Textreme-Karbonfaser zum Einsatz, die für das geringe Gewicht und die harmonische Rumpfabstimmung verantwortlich ist. Damit nicht genug, wird das Select mit dem neuen Fast-Track-Schienensystem ausgestattet. Es ermöglicht eine äußerst simple Montage von Schlaufen und Pads und bietet außerdem die
Möglichkeit, den Stance sowie den Winkel der Fußstellung mit wenigen Handgriffen zu variieren.
Wie bereits 2011 besticht das Select mit grandiosen Gleiteigenschaften. Schon bei geringem Kitezug erreicht es schnell die freie Gleitlage und ermöglicht sofort effektives Höhelaufen. Die Beschleunigung erfolgt zügig und auch die Endgeschwindigkeit kann sich sehen lassen. Bei so vielen Hightech-Baustoffen ist es kaum verwunderlich, dass die Dämpfung nahezu perfekt ausfällt. Durch die neuen Pads angenehm unterstützt, schneidet das Board absolut unbeeindruckt durch Kabbelwasser und ist dabei nicht aus der Ruhe zu bringen. Störende Faktoren wie Spritzwasser muss man bei dieser Edelschnitte nicht befürchten. Obwohl es sich um einen Freerider handelt, müssen in puncto Sportlichkeit keine Abstriche hingenommen werden. Äußerst agil abgestimmt, motiviert das Select den Fahrer, die Grenzen des Fahrkönnens zu erweitern. Ob schnelle Kantenwechsel oder das Spiel mit dem leicht loosen Charakter, die Präzision bleibt in jeder Situation erhalten und trotzdem ist das Board leicht kontrollierbar. Enge bis mittlere Radien werden mit voller Kontrolle gemeistert. Erst in sehr engen Turns erfolgt der gut vorhersehbare Übergang in den Drift. Auch plan gestellt lässt es sich leicht switchen, wogegen die etablierten S-Bend-Finnen beim Cruisen durchweg gute Führung bieten.
Der Absprung ist durch die gute Führung leicht zu finden und mündet bei guter Technik in einen sehr effektiven Pop. Bei Landungen stellt sich die Führung schnell wieder ein und auch kleinere Fehler werden nicht direkt mit Wegrutschen bestraft. Sogar bei ausgehakten Sprüngen liegt die Leistung noch im Spitzenfeld. Lediglich für sehr kraftvolle Freestyler mit exzellenter Technik dürfte noch etwas mehr Dampf zur Verfügung stehen.
Fazit: Grundlegend aufgewertet überzeugt das 2012er-Select mit Spitzenfahrleistungen. Der ausgewogene Charakter und die gut abgestimmten Fahreigenschaften Stellen in keinem Moment hohe Anforderungen an das Fahrkönnen. Im Gegensatz zum Vorgänger ist die Kontrolle des Boards sogar noch etwas einfacher geworden. So eignet sich das Select schon für Anfänger hervorragend und bleibt auch bei schnell fortschreitendem Fahrkönnen ein perfekter Begleiter bis in die oberste Freestyleliga.