Core impact2 9m² 2019

Die Fakten
Klassischer kann ein Kite kaum aussehen und auf den ersten Blick verfällt man schon fast in die Nostalgie der frühen 2000er. Mit der tief gehaltenen C-Wölbung, den langen, schnurgeraden Tips und dem Fünfleiner-Set-up richtet sich der Impact 2 zweifellos nicht an die Cruiser- und Freeridefraktion, sondern mit einem konsequent radikalen Auftritt an progressive Free- und Wakestyler. Durch die Wahl eines Fünf-Strut-Frames in Kombination mit dem äußerst steifen CoreTex-Triple-Ripstop-Tuch garantiert der Impact 2 eine grandiose Flugstabilität, die auch bei extremsten Bedingungen nicht in Gefahr gerät. Um den Kite auf die persönlichen Vorlieben anpassen zu können, stehen etliche Trimmoptionen über die Anbringung für Front- und Steuerleinen zur Verfügung. Core setzt der Vielfalt keine Grenzen und ermöglicht deshalb auch, dass der Schirm mit der Bar Sensor 2 und allen Varianten der Sensor 2S kompatibel ist, die sich mit der im Lieferumfang enthaltenen fünften Leine leicht zur passenden Lösung modifizieren lässt.

Ein Free- und Wakestyle-Matador, wie er eindeutiger kaum zu formen ist.

Auf dem Wasser
Brachialität wurde diesem Vertreter ins Tuch geschneidert, und das spiegelt sich auch in den Flugeigenschaften wider. Wird der Kite gestartet, stellt sich sofort ein hoher Grundzug auf dem Trapez ein. Um den Schirm im unteren Windbereich zu fliegen, wird dem Fahrer zugleich aber einiges abverlangt. Nur wer in der Lage ist, einen Schirm effizient durch Sinuskurven zu beschleunigen und zugleich einen gewinnbringenden Kurs gegen den Wind zu realisieren, wird dem Impact 2 ein ansprechendes Low End abringen. Kann er dann in gestellter Position geflogen werden, stellen sich die Eigenschaften eines wahren C-Kites ein. Das Spiel mit der Bar kennt lediglich zwei Effekte: Steuerbarkeit mit mittleren Haltekräften auf dem Druckpunkt oder den kompletten Verlust der Steuerbarkeit bei trotzdem hohem Zug auf dem Trapezhaken, wenn die Bar nach oben geschoben wird. In Turns zeigt der Primus beispielhaft, wofür C-Kites geliebt werden: Mittlere bis enge Radien werden mit einem absolut runden Flugbild vollzogen, fast wie mit einem Zirkel gezeichnet. Ist der perfekte Druckpunkt gefunden und der Schirm wird rasant nach hinten gelenkt, setzt der Insulaner einen brachialen und zugleich progressiven Lift frei, der Big-Air Fans das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Die Hangtime liegt im Mittelfeld und ist nur im oberen Windbereich für lange Segelflüge gut. Kiteloops erfordern hier dagegen verdammt dicke Eier und sollten bei entsprechendem Wind nur von Spezialisten angepeilt werden. Die Kraftentwicklung ist enorm, explosiv und führt zu einem Querversatz, bei dem man fast ein Fernglas benötigt, um den Landepunkt bereits beim Absprung anvisieren zu können. Im Bereich Free- und Wakestyle spielt der Impact 2 ebenfalls in der obersten Liga und bietet einen genialen Popp für Loaded-Tricks – entsprechender Slack inklusive. Der Wasserstart ist bis im obersten Windbereich nur durch vorheriges Kippen des Schirms nach hinten umsetzbar. Dabei hilft allerdings die fünfte Leine. Zu viel Nostalgie muss es eben auch nicht sein.

 

Fazit
Ein Free- und Wakestyle-Matador, wie er eindeutiger kaum zu formen ist. Der Impact 2 wurde entwickelt, um den radikalsten Fahrern den kompromisslosesten Kite am Markt zu bieten und ihnen das passende Arbeitsgerät an die Hand zu geben, um Megaloop-Wettberwebe rund um den Globus zu dominieren. Komfortwerte sucht man dagegen vergeblich, weshalb der Impact 2 auch wirklich nur der beschriebenen Gruppe zu empfehlen ist.