Duotone Mono
Maximale Power, minimale Strut-Anzahl. Der Mono meistert den Spagat zwischen Freeride- und Foil-Eignung so gut wie kaum ein anderes Modell auf dem Markt und hat als Add-on sogar noch amtlichen Fahrspass für Wellenliebhaber im Gepäck.
DIE FAKTEN Eine geringe Aspect Ratio und lediglich eine Strut im Zentrum der Kappe. Diese Rahmenbedingungen zeichnen den Mono aus und ziehen zugleich deutliche Parallelen zum Vorgänger. Als Flugtuch kommt hier Trinity TX zum Einsatz, das zwei längs (von Anström- zu Abströmkante) und drei quer (von Tip zu Tip) verlaufende Ripstop-Fäden besitzt. Diese Kombination soll ein Maximum an Stabilität und Haltbarkeit bieten, aber auch für eine gute Reaktivität und Flexibilität des Schirms sorgen. Festgehalten wurde an der Möglichkeit, den Mono wahlweise mit vier oder fünf Leinen fliegen zu können. Allerdings gehört die benötigte Noseline für die Nutzung im Fünfleiner-Set-up nicht zum Lieferumfang und muss als Zubehör erstanden werden.
AUF DEM WASSER Durch seine stark gedrungene Form und das tiefe Profil sitzt der Mono naturgemäß auch etwas tiefer im Windfenster. Und genau dort zeigt er bereits im unteren Windbereich Qualitäten eines Arbeitstiers. Es steht frühzeitig ordentlich Zug zur Verfügung und den liefert der Mono kombiniert mit einer absolut linearen Kraftentfaltung. Hervorragende Voraussetzungen für Einsteiger und alle, die es komfortabel mögen. Hinsichtlich Low-End-Power lässt er seinen Testkontrahenten Roam blass aussehen, wodurch er in Kombination mit einem Twintip beim Freeriden die Nase vorn hat. Geht es ums Foilen, liegen die beiden gleichauf, da der Roam trotz seiner drei Struts deutlich leichter ist als der Mono und ebenso früh stabil am Himmel steht. Mit äußerster Präzision werden Steuerbefehle umgesetzt, was den spritzigen Charakter des Monos unterstreicht. Bei definierten Lenkimpulsen meistert er mittlere bis enge Radien und dreht dabei mit leichter Tendenz zum Tellern ziemlich eng. Im mittleren bis oberen Windbereich präsentiert sich das Leichtgewicht von seiner sportlichen Seite und zeigt eine leicht progressive Kraftentfaltung. Das mindert den Komfort auf dem Foil, ist dafür aber ein Gewinn für Twintip-Fahrer. Die katapultiert er beim Sprung in respektable Höhen. Energisches Nach-hinten-Steuern mit kurzem Ankanten des Boards reicht vollkommen aus, um in den Genuss eines kraftvollen Lifts zu kommen. Auch in der Disziplin Hangtime braucht sich der Onestrutter nicht verstecken. Zu den absoluten Hangtime-Monstern zählt er wie die meisten Kites mit nur einer Strut allerdings nicht. Das High End ist durch die Konfiguration mit nur einer Strut aber klar begrenzt. Massives Flattern in den Tip-Bereichen macht dem Fahrer klar: Es wird Zeit, eine Nummer kleiner zu wählen. Hier kann der Roam entscheidend länger kontrolliert gefahren werden. Die Halte- und Steuerkräfte fallen beim Mono verhältnismäßig hoch aus, weshalb an der Bar Arbeit nötig ist. Das führt aber eben auch zu sehr definierten Rückmeldungen an der Bar und stützt damit die Eignung für Einsteiger. Die profitieren wie alle anderen auch von einem wirklich guten Wasserstartverhalten. Gerade im unteren Windbereich keine Selbstverständlichkeit bei Kites mit nur einer Strut.
FAZIT Bei Leichtwind eine Macht, denn dann glänzt der Mono mit kraftvollem Temperament, ob mit Twintip oder Foil. Der flinke Charakter mit der guten Rückmeldung an der Bar bietet beste Voraussetzungen, wenn Wellen laufen, der Wind aber noch nicht optimal mitspielt. Das High End liegt dem One-Strut-Konzepthingegen nur bedingt.