HQ4 Onyx 12m² 2019

Die Fakten
Aus der Feder von Kitedesigner Andy Preston stammt der Onyx. Hinsichtlich der Schwerpunktsetzung lässt sich der Newcomer als gutmütiger Freerider beschreiben, der mit leichter Handhabung und hervorragenden Komfortwerten besticht. Zugleich handelt es sich aber auch noch um einen der günstigsten Kites auf dem Markt. Das Erscheinungsbild ist geprägt durch ein sehr tief geschnittenes Profil und den markanten Delta-Shape mit drei Struts. Auffällig ist zudem die sehr breit angelegte Waage mit sechs Kontaktpunkten (je Schenkel) auf der Fronttube, die mit insgesamt vier Umlenkrollen ausgestattet ist. Die Steuerleinen werden über die farblich codierten Pig-Tails direkt mit dem Schirm verbunden. Bis auf einen Dacron-Rahmen in den Tips setzt HQ4 beim Onyx auf eine Leichtbauweise. Die Abströmkante ist mit Flugtuch gedoppelt. Zum Einsatz kommt hier das bewährte Material Techno Force D2. Außerdem verwendet HQ4 ein extrem reißfestes Double-Ripstop-Nylon sowie ein leichtes und strapazierfähiges IYU-Dacron für eine maximal steife Leading Edge.
 

Neben dem etwas sportlicher abgestimmten Topaz präsentiert HQ4 mit dem zweiten Streich im Tube-Segment einen wirklich rundum extrem harmonisch abgestimmten Freerider, der für Einsteiger bis Fortgeschrittene alles bietet, was in diesem Segment an Leistungsaspekten mitgebracht werden sollte.

Auf dem Wasser
Schon im unteren Windbereich zeigt sich der Onyx äußerst schnell und agil, wenn er für den Start in den Powerdive geschickt wird. Schön vorhersehbar produziert er in der Abwärtsbewegung einen linearen Zug, der den Fahrer ins Gleiten versetzt, ohne dabei ruppig zu wirken. Die Halte- und Steuerkräfte liegen dabei im unteren Bereich, was lange ermüdungsfreie Sessions ermöglicht. Ist die Gleitfahrt aufgenommen und der Kite auf gestellter Position am Windfensterrand angekommen, vermittelt der Freerider aus Niedersachen Komfortwerte der Extraklasse. Hier ruckelt nichts, hier zuppelt nichts. Der Schirm steht jederzeit sehr stabil am Himmel. Progressive Kraftspitzen sind selbst bei inkonstanten Windbedingungen nicht zu vernehmen, was in Verbindung mit der effektiven Depower-Leistung völlig entspanntes Kitesurfen ermöglicht. Die Eignung für Einsteiger fällt entsprechend hoch aus, aber auch Kiter mit mehr Erfahrung werden diese äußerst harmonische Abstimmung lieben. Wird die Bar nach vorn geschoben, reduziert der Schirm fast vollständig seine Zugkraft und ist nur eine Nuance vom kompletten Ausflattern entfernt. Auch wenn es großen Spaß bereitet, mit dem Onyx einfach entspannt zu cruisen, hat er damit noch längst nicht alles gezeigt, was er auf dem Kasten hat. Ohne nennenswerte Querkräfte lässt sich der Dreistrutter nach hinten, entgegen der Fahrtrichtung, schicken, womit die Sprungvorbereitung auch Fahrer mit weniger ausgeprägter Kantenkontrolle vor keine große Herausforderung stellt. Der Lift setzt kraftvoll, aber – zum übrigen Auftreten des Onyx passend – nicht ruppig ein. Ab dem mittleren Windbereich können hier bereits ordentliche Höhen erreicht werden und auch die Hangtime lässt kaum Wünsche offen. Schickt der Fahrer den Onyx in den Loop, muss für eine ansprechende Horizontalbeschleunigung ein etwas weiterer Radius gewählt werden. In engen Turns, die der Schirm problemlos durchfliegt, neigt er zu leichtem Tellern und einer dementsprechend eher geri
ngen Kraftentfaltung. Dieses Verhalten kommt jedoch Kiteloop-Einsteigern zugute, die noch keine Erfahrung mit diesem anspruchsvollen Manöver haben. Was den Wasserstart angeht, spielt der Niedersache in der obersten Liga. Durch die stark gepfeilte Fronttube wartet der Onyx sofort nach einem Absturz startbereit auf dem Tip stehend und verlangt dann nur noch einen beherzten Impuls über die Steuerleine, um die Session fortsetzen zu können.

 

Fazit
Neben dem etwas sportlicher abgestimmten Topaz präsentiert HQ4 mit dem zweiten Streich im Tube-Segment einen wirklich rundum extrem harmonisch abgestimmten Freerider, der für Einsteiger bis Fortgeschrittene alles bietet, was in diesem Segment an Leistungsaspekten mitgebracht werden sollte. Und um es noch besser zu machen, punktet der Onyx darüber hinaus mit einem ausgesprochen attraktiven Preis.