JN Wildthing 2013
Die Fakten Puristisch und gnadenlos auf Hangtime ausgelegt: So präsentierte sich der Wildthing in den vergangenen Jahren. Er war vor neun Jahren der erste Kite aus dem Hause JN, in einer Zeit, als stark gestreckte Schirme mit kastenförmigen Tips das Bild an den Stränden bestimmten. Heute, in seiner vierten Generation, wird er zum Sinnbild einer quasi rückwärts gerichteten Entwicklung des Kitemarkts, die für ihn einen großen Schritt nach vorn, auf den aktuellsten Stand der intensiv nachgefragten Kitekonzepte bedeutet. Gemeint ist die Gruppe der Open-C-Kites. JN hat ihm aber nicht nur die Ohren gekürzt. Das komplette Kitekonzept wurde überarbeitet, um die C-Form beibehalten und die Tips deutlich kürzer gestalten zu können. Mit einem vierleinigen Set-up ausgestattet, bietet er die Möglichkeit, die Umlenkrolle in der Frontleinenwaage zu fixieren, was die Barkräfte erhöht und die Eignung für Freeund Wakestyle steigert. Wer nicht auf eine Frontleinen-Safety vertrauen möchte, kann den Wildthing mit wenigen Handgriffen zu einem Fünfleiner umbauen. Auf dem Wasser Durch enorme Wendigkeit und eine hohe Fluggeschwindigkeit kann der Wildthing bereits bei wenig Wind so gut beschleunigt werden, dass die Leichtwindleistung deutlich besser ausfällt als bei seinem Vorgänger. Für die Gruppe der Open-C-Shapes eine ansprechende Performance. Mit frei laufenden Umlenkrollen fällt die Depower auffallend gut aus. Werden die Umlenkrollen in der Waage fixiert, reduziert sich das Highend etwas. Rund und mit konstanter Aufrechterhaltung der Anströmung zirkelt der Wildthing in engen Radien. Dabei reagiert er unmittelbar auf Steuerbefehle und legt eine hohe Fluggeschwindigkeit an den Tag. Die mittleren, fast schon geringen Barkräfte vermitteln ein Gefühl von absoluter Leichtigkeit, lassen aber in keiner Situation das definierte Feedback über die Reaktionen des Kites vermissen. Der Absprungvorgang ist absolut simpel, da keinerlei Querkräfte entstehen, Lift und Hangtime fallen aber nicht mehr ganz so brachial aus wie in vergangenen Tagen. Hinzugewonnen hat er bei der Eignung für ausgehakte Manöver. Kraftvoll, aber besser kontrollierbar stellt er einen optimalen Pop zur Verfügung und auch der Kraftabbau zur Landung hin ist nahegehend perfekt. Der Wasserstart erfolgt simpel über den Zug an einer Steuerleine. Nur im untersten Windbereich muss der Wildthing auf den Rücken gekippt oder über beide Steuerleinen rückwärts gestartet werden.
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- testbericht