F-One Bandit XVI
DIE FAKTEN
Der Bandit gehört wie der Switchblade und der Rebel zu den Kitelinien mit der längsten Geschichte auf dem Markt. Dennoch setzt der Alleskönner aus Frankreich keinen Staub an. Einmal mehr hat die Entwicklungsabteilung das Erfolgsmodell optimieren können und dabei ein Gewicht realisiert, das wirklich atemberaubend ist. Mit lediglich 268 Gramm pro Quadratmeter Fläche ist er leichter als so mancher One-Strut-Kite. Besonders erfreulich ist dabei, dass die Franzosen dieses Ziel nicht mit einer extrateuren Spezialfaser, sondern lediglich durch Optimierungen beim Materialmix erreicht haben. Im Zentrum des R&D-Prozesses stand eine Verbesserung der Profilstabilität, um dem Bandit ein noch reaktiveres Flugverhalten einzuhauchen und noch konstantere Kraftverläufe zu generieren. Dafür kommen im Mittelteil der Kappe nun schmalere und damit mehr Tuchpaneele zum Einsatz, die sowohl am Profileingang hinter der Leading-Edge als auch am Profilausgang vor der Trailing-Edge in Stufen gestaffelte Nähte besitzen (auf dem Fahrbild am Übergang vom orangen zum grünen Tuch schön zu erkennen). Auf diese Weise werden die Spannungsverläufe in den einzelnen Paneelen individuell definiert, was in höherer Effizienz münden soll. In den Größen 9 Quadratmeter und kleiner verwendet F-One an der Trailing-Edge jetzt nur noch ein vertikal verlaufendes Tuchpaneel mit 66-Gramm-Ripstop-Material. Bei den größeren Modellen wird aus Gründen der Gewichtsersparnis am ursprünglich verwendeten 52-Gramm-Ripstop-Material und zwei vertikal verlaufenden Paneelen festgehalten. Im letzten Streifen vor der Abrisskante ist dieses Material doppelt verarbeitet. In der Waage kommen statt vier jetzt nur noch zwei Umlenkrollen zum Einsatz.
AUF DEM WASSER
Zu den vollkommen unbeirrt losmarschierenden Zugmaschinen gehört der Bandit auch in dieser Saison nicht. Im unteren Windbereich sind Sinuskurven gefragt, um ihm ausreichend Power zu entlocken. Liegt die Strömung an, positioniert er sich weit vorn am Windfensterrand und macht Höhelaufen damit sehr einfach. Komfort hat der Bandit beim Barfeeling hinzugewonnen. Die Haltekräfte liegen ebenso wie die Steuerkräfte im unteren Mittelfeld. Viel entscheidender ist allerdings die enorme
Ruhe, die an der Bar herrscht. Selbst im absoluten High End und bei starken Böen ruckelt der Schirm nicht an der Lenkstange. Die Reaktion auf Steuerbefehle könnte unmittelbarer nicht sein und verleiht dem Bandit einen extrem spritzigen Charakter, der von ausgeprägter Agilität abgerundet wird. Mit hoher Fluggeschwindigkeit zirkelt er Kurven bis in enge Radien und liefert dabei lineare Kraftverläufe mit einem beachtlichen Power-Maximum. Konsequent nach hinten geschickt, zeigt er ab dem mittleren Windbereich einen Lift, der in der Spitzenklasse liegt, und auch die Hangtime ist ziemlich beeindruckend. Selbst Unhooked-Manöver werden hier so gut unterstützt, dass es in sportlicher Hinsicht nahezu keine limitierenden Faktoren gibt.
FAZIT
Der 16. Bandit gehört zu den sportlichsten Performance-Freeridern auf dem Markt und hebt sich in dieser Sparte ganz besonders durch seine extreme Vielseitigkeit von der Konkurrenz in diesem Test ab.