Slingshot Misfit 2019
Die Fakten
Wir sind alle Außenseiter (Misfits)! Mit diesem Slogan bewirbt Slingshot den vielseitigen Freerider in der Saison 2019, meint damit Außenseiter aber eher im Sinne von Individuum mit breit gefächerten Interessengebieten als einen an der Seitenlinie stehenden Ausgestoßenen. Hintergrund sind die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, die Slingshots Topseller mitbringt. Es handelt sich also um ein Board, das nicht nur einer Disziplin zugeordnet werden kann. Herausragende Freeride-Eigenschaften mit einfacher Kontrollierbarkeit und einer sportlichen Note zu verschmelzen, das ist die Mission der Designer beim Misfit und das gelingt bereits seit einigen Jahren auf hohem Niveau, auch auf technischer Seite. Die markante Channel-Struktur im Rumpf ist mithilfe eines Präzisionslasers gefertigt und soll den Wasserfluss besser kanalisieren, was geringeren Reibungswiderstand und eine gesteigerte Spurtreue zur Folge hat. Im Mittelteil des extrem flach gehaltenen Rumpfes findet sich zusätzlich eine elliptische Konkave, die der leichteren Kantenkontrolle dient. Das Innenleben des Dauerbrenners hat wie schon in der Vorsaison eine weitere Besonderheit zu bieten, denn hier kommt partiell der Baustoff Koroyd zum Einsatz und ersetzt an diesen Stellen den Holzkern. Dieses Material ist durch seine Wabenstruktur einerseits um 70 Prozent leichter als der Holzkern, zugleich aber auch doppelt so elastisch. Das ermöglicht eine sehr genaue Zonierung für bestimmte Flexstärken im Rumpf. In diesem Jahr sind die Koroyd-Einsätze in den Tips auch von außen sichtbar und verleihen dem Misfit eine ganz besondere Optik. Darüber hinaus wurde an den etablierten Fahreigenschaften und Shapedetails des Vorgängers festgehalten.
Die Mischung aus starker Angleitleistung und für dieses Boardsegment äußerst sportlicher Auslegung lässt vom ersten Moment an enorme Fahrfreude aufkommen.
Auf dem Wasser
Der Rocker von lediglich zweieinhalb Zentimetern macht das Misfit zu einem herausragenden Frühgleiter. Die Beschleunigung und auch die Maximalgeschwindigkeit liegen in der absoluten Spitzenklasse, was dem Misfit unangefochten die Krone in diesen Disziplinen verleiht. Auch die Luvgierigkeit des Boards ist fast schon einzigartig. Mit der geraden Outline erfolgt das Höhelaufen intuitiv, was die Zielgruppe breit gestaltet. Obwohl der Rocker so gering ausfällt, gehört das Misfit nicht zu den Schienenfahrzeugen. Zwar ist die Führung stets so groß, dass die Kontrolle auch für Kiter mit geringerem Fahrkönnen kein Problem darstellt, die Agilität aber nicht entscheidend leidet. Mit minimalen Kraftimpulsen können schnelle Kantenwechsel erfolgen, was beim Carven richtig Spaß bringt. Turns sind bis in mittlere Radien gut kontrollierbar, bevor das Board zu driften beginnt. Im Flachwasser kann das Misfit mit hervorragender Laufruhe überzeugen. Erst in starken Kabbelbedingungen führt der im Mittelteil etwas härter abgestimmte Rumpf zu leichter Unruhe, was die Kontrollierbarkeit aber kaum schmälert. Die Sprungleistungen liegen für diese Boardgruppe ganz weit vorn. Ob kurz und explosiv eingekantet für Big Airs oder extrem aufgeladen für ausgehakte Tricks, das Misfit zählt zu den echten Sprungwundern im Freeride-Bereich.
Fazit
Die Mischung aus starker Angleitleistung und für dieses Boardsegment äußerst sportlicher Auslegung lässt vom ersten Moment an enorme Fahrfreude aufkommen. Gleichzeitig stellt das Misfit sein vollständiges Leistungsspektrum ohne nennenswerte Ansprüche an das Fahrkönnen bereit, womit die Zielgruppe extrem breit ausfällt.