Airush Ultra Team
Leicht, leichter, Ho’okipa. Der Ultra Team ist der erste Kite, den Airush mit der Hightech-Faser Ho’okipa ausstattet, von dessen Gamechanger- Qualitäten die Südafrikaner mehr als überzeugt sind.
DIE FAKTEN Noch dehnungsärmer als Dacron, Aluula und Penta TX soll es sein. Ho ́okipa ist eine gewebte Faser, die Airush in Zusammenarbeit mit Challenge Sailcloth entwickelt hat, die zukünftig bei allen Kites der Team-Serie das klassische Dacron ersetzen soll und bei diesem Modell Premiere feierte. Durch die besonders hohe Steifigkeit ist es Airush gelungen den Durchmesser der Fronttube deutlich zu reduzieren und gleichzeitig enorm Gewicht einzusparen. Bringt der Ultra V4 259 Gramm pro Quadratmeter auf die Waage, sind es beim Ultra Team nur 228 Gramm, womit er proportional auf die Größe gesehen auch der leichteste Schirm in diesem Test ist. Das durch Ho ́okipa noch starrer ausfallende Grundgerüst sorgt für eine geniale Reaktivität und eine beachtliche Flugstabilität, die von einer differenzierten Rückmeldung an der Bar abgerundet wird. Dazu trägt auch das neue Waagekonzept bei. Während der Ultra V4 auf Umlenkrollen setzt, vertraut der Ultra Team auf eine direkte Anknüpfung. Eine weitere Erfolgszutat des Schirms ist die bei Airush etablierte Load-Frame-Technologie. Durch die wie ein Spinnennetz über den Schirm verlaufende Struktur generiert die Kappe zusätzliche Stabilität im Flug, weshalb man es dem Ultra Team kaum anmerkt, dass er nur mit einer Strut ausgestattet wurde. Die Knotenpunkte des Frames liegen genau in den am stärksten belasteten Bereichen der Kappe. Zudem ziehen sich Ausläufer wie Wurzeln in die Tipsektionen (Webtech) und garantieren dort Stabilität, die sonst meist durch schwere Dacron-Panels erreicht wird.
AUF DEM WASSER Bereitwillig lässt sich der Ultra Team im unteren Windbereich beschleunigen und entwickelt so viel Vortrieb, dass die Gleitfahrt mit dem Foil besonders früh aufgenommen werden kann. Die grundlegende Power, die dabei zur Verfügung steht, liegt im oberen Mittelfeld, weshalb Twintip-Fahrer im Lowend mit dem Contra Aether von Cabrinha früher
Spaß haben. Der Upwind-Kurs kann mit diesem Kite so spitz gefahren werden, wie es nur wenige Vertreter aus dem Tube-Bereich sonst vermögen. Darüber hinaus sticht er besonders durch sein stabiles Flugbild hervor. Böen und darauffolgende Zugentlastung bringen ihn nicht aus dem Konzept. Selbst im obersten Windbereich bleibt der Schirm auffallend stabil am Himmel. Herausragend ist die Fluggeschwindigkeit, die höher liegt als bei den übrigen Vertretern im Test, was ein spritziges Gesamtfeeling ergibt. Gleichzeitig besticht der Schirm durch äußerst geringe Halte- und Steuerkräfte. Dabei muss aber keineswegs auf ein direktes Steuerverhalten oder einen definierten Zugpunkt verzichtet werden. In beiden Hinsichten zeigt sich der Ultra Team als Präzisionswerkzeug. In Turns präsentiert er sich fast schon wie ein klassischer C-Kite. Tellern oder Kippen sind für ihn Fremdwörter. Wird der Schirm zum Absprung geführt, vermittelt er ausreichend Power, um umgehend abzuheben. Der Lift liegt im guten Mittelfeld und die Hangtime minimal darunter.
FAZIT Wer den Ultra mag, wird den Ultra Team lieben. Schneller, leichter, effektiver beim Höhelaufen und insgesamt spürbar knackiger und direkter als sein konventionelles Pendant, kann der Ho’okipa-Kite auf ganzer Linie überzeugen. Nicht nur Foiler, auch Wellen-Fans kommen mit diesem Kite voll auf ihre Kosten und selbst Twintip-Cruiser werden nicht enttäuscht