Duotone Evo 10m² 2019

Die Fakten
Vor dem Namen Evo prangt in diesem Jahr der neue Markenname Duotone, darüber hinaus wurde überwiegend an Altbekanntem festgehalten. Bereits in der vergangenen Saison hat Designer Ralf Grösel den Evo vollständig überarbeitet und von einem Fünf- auf ein Drei-Strut-Gerüst umgestellt. Entsprechend moderater fielen die Modifikationen für 2019 aus, die sich im Feintuning-Bereich bewegen. Weiterhin positioniert sich der Allrounder genau zwischen den Spezialisten Neo (Wave), dem Freestylekite Dice und dem Freeride-Flaggschiff Rebel. Er verbindet die positiven Eigenschaften aller drei Welten, um mehr als nur das Freeride-Terrain zu bedienen. Der Charakter baut auf eine Mischung aus Bedienungsfreundlichkeit und sportlichem Biss, realisiert diesen Spagat dabei so harmonisch, dass sowohl Fortgeschrittene als auch Einsteiger mit diesem Kite Spaß haben können. Wie die übrigen Kites der Range wird auch der Duotone Evo 2019 mit dem Trinity-TX-Tuch ausgestattet. Dieses Material basiert auf zwei längs (von Anström- zu Abströmkante) und drei quer (von Tip zu Tip) verlaufenden Lastfäden. Diese Kombination soll ein Maximum an Stabilität und Haltbarkeit bieten, durch die geringere Anzahl an Lastfäden in Längsrichtung aber auch noch eine gute Reaktivität und Flexibilität des Schirms ermöglichen.

Wer den Dice als zu bissig empfindet, in erster Linie Wert auf eine sportliche Freeride-Performance legt, sich aber grundsätzlich nicht auf eine Disziplin festlegen möchte, der findet mit dem Evo einen schön harmonisch abgestimmten Allrounder, der in allen Bereichen mit mindestens guter Leistung punktet.

Auf dem Wasser
Mit ein bis zwei Sinuskurven auf Touren gebracht, lässt der Doutone Evo sich früh gestellt fliegen und wandert bereitwillig an den Windfensterrand, um mit sattem Zug Richtung Luv zu fahren. Die Reaktion auf Steuerbefehle erfolgt unmittelbar und wird von einer hohen Fluggeschwindigkeit unterstrichen. Extrem schnell zirkelt der Kite seine Turns in mittleren bis engen Radien und stellt dabei einen auffallend agilen Charakter unter Beweis. Weitere Aspekte, die seine Eignung für die Welle unterstreichen, sind das ausgeprägte Driftverhalten und die gute Steuerbarkeit in depowertem Zustand. Auf wenigen Zentimetern Bar-Weg lässt sich spürbar und gut dosierbar die Zugkraft reduzieren, was zu einem ordentlichen High End und damit zu einem breiten Windbereich führt. Sein kraftvoller Charakter sorgt bei fortgeschrittenen Fahrern für massiven Fahrspaß und einen sportlichen Gesamteindruck. Mit diesem Verhalten lassen sich auch noch bei viel Wind verhältnismäßig große Schirme fahren, um die persönliche Messlatte bei Höhenflügen neu zu definieren. Für eingehakte Sprünge hat der Evo keine großen Ansprüche an den Fahrer. Schnell lassen sich Hüpfer auch mit rudimentär ausgeprägter Sprungtechnik abrufen. Mit fortgeschrittener Technik und entsprechendem Wind entwickelt sich der Evo zu einem Katapult. Wird zum Sprung angefahren, lässt sich der Kite zackig und ohne störende Querkräfte nach hinten lenken und kann mit einem fast schon explosiven Lift punkten. Frei schwebend wird die Flugphase mit einer beeindruckenden Hangtime unterstrichen, die eine Menge Zeit für Oldschool-Tricks bietet. Bei ausgehakten Loaded-Sprüngen steht ein satter Popp zur Verfügung und auch die Zugkraftreduzierung nach dem Absprung ist für einen Allrounder durchaus beachtlich. Die geringen Barkräfte sorgen, kombiniert mit der durchgehend guten Rückmeldung des Kites, für ausgeprägten Komfort und lange Sessions ohne schmerzende Arme. Wie zu erwarten, bietet der Duotone Evo auch in der Kategorie Relaunch keinerlei Raum für Kritik. Durch Ziehen und Halten einer Steuerleine legt er sich auf die Seite und schält sich schnell aus dem Wasser, selbst im unteren Windbereich.

Fazit
Wer den Dice als zu bissig empfindet, in erster Linie Wert auf eine sportliche Freeride-Performance legt, sich aber grundsätzlich nicht auf eine Disziplin festlegen möchte, der findet mit dem Evo einen schön harmonisch abgestimmten Allrounder, der in allen Bereichen mit mindestens guter Leistung punktet.