GA Watts
In der Mitte liegt die Wahrheit. Das Watts trumpft 2023 mit breiterem Einsatzspektrum sowie gesteigerten Komfortwerten auf und punktet zugleich mit besonders attraktivem Preis.
DIE FAKTEN GA stellt seine Boardsparte für 2023 massiv um. Auf den ersten Blick fällt das gar nicht unbedingt auf, denn die vorhandenen Vertreter tragen mit Blend, Watts und Pact bekannte Namen, doch hinsichtlich der Shapes hat sich einiges getan. Der Vorgänger des Watts erinnerte mit seiner sehr geraden Outline, den breiten Tips und dem markant gechannelten Unterwasserschiff eher an einen Freestyle-Vertreter als einen Freerider. Das hatte klare Gründe, denn durch das Einstampfen der Pact-Linie musste das Board auch die sportlichste Fraktion unter den Kitern bedienen. Nun hat GA das Pact wiederbelebt und damit Raum geschaffen. Die Neuauflage des Watts präsentiert sich mit deutlicher Kurswende. Eine weichere Flexabstimmung, eine rundere Outline mit schmaleren Tips, eine etwas höhere Rockerkurve und ein neu gestaltetes Unterwasserschiff machen den Unterschied. Alles mit dem Fokus, das Watts im Zentrum der Range als Freerider mit sportlicher Note zu manifestieren. Das Pad-Schlaufen-System ist hinsichtlich dem, was in Bezug auf Einstellmöglichkeiten mittlerweile auf dem Markt geboten wird, recht simpel gehalten hat uns in Hinblick auf Komfort und Boardgefühl aber dennoch überzeugt.
AUF DEM WASSER Der zwischen den Pads recht flach gehaltenen Rocker steigt erst zu den Tips hin intensiver an, weshalb beim Angleiten kaum zurückhaltende Faktoren zu vernehmen sind. Mit guter Beschleunigung erreicht das Board eine hohe Maximalgeschwindigkeit. Selbst wenn die erreicht ist, mangelt es in keinem Moment an Kontrolle. Die
Führung über Kante und Finnen ist so stark ausgeprägt, dass selbst Einsteiger nicht überfordert werden, wenn das Watts einen kurzen Sprint einlegt. Die Laufruhe ist durch die komfortable Rumpfabstimmung im Spitzenfeld angesiedelt. Doch als reiner Komfort-Cruiser will sich dieses Board nicht präsentieren. In der Sprungdisziplin lässt es keine Langeweile aufkommen. Wer das Tip kraftvoll auflädt, wird mit einem guten Pop bedient, der für Big Airs alles bietet, was das Herz begehrt. Durch die im Gegensatz zum Mittelteil des Rumpfes etwas weichere Abstimmung an den Tips geht der Absprung leicht von der Hand, selbst für Ein- und Aufsteiger. An die herausragenden Sprungwerte von den Konkurrenten in diesem Test, wie etwa Ace Hybrid, Jaime oder Atmos Hybrid kommt das Watts aber nicht heran. Die Agilität fällt ziemlich gut aus, weshalb selbst in kleinen Wellen Fahrspaß garantiert ist. Fast schon spielerisch löst sich das Watts für schnelle Kantenwechsel von der Wasseroberfläche und fühlt sich dabei sehr frei an. In Turns werden mittlere bis enge Radien bei bester Führung und vertretbarem Geschwindigkeitsverlust vollzogen, ohne dass das Board zum Rutschen neigt.
FAZIT Durch das Wiederaufleben der Freestyle-Linie Pact und die klare Positionierung des Blend als Basic-Freerider mit Leichtwind-Affinität, gilt es für das Watts, die große Zielgruppe der Freerider konsequenter anzusprechen. Genau das ist GA gut gelungen. Mehr Komfort und eine leichtere Kontrolle als beim Vorgänger und trotzdem noch sportliche Tendenzen im Gepäck. Ein harmonisch abgestimmtes Board für Freerider jeder Könnensstufe. Betrachtet man dann noch den besonders günstigen Preis,kann man nur eine Empfehlung geben: Zuschlagen!