GA Pact

Neuer Unterboden, eine Seele aus Carbon und eine deutlich steifere Rumpfabstimmung. Das PACT ist zurück und präsentiert sich als moderne Interpretation eines Hybrid-Boards für Freestyle und Big Air.

DIE FAKTEN Nach zweijähriger Abwesenheit ist das Pact mit komplett neuem Shape wieder fester Bestandteil der Boardpalette von GA Kiteboarding. Mit einer Twill-Carbon-Konstruktion und Paulownia- Holzkern wird die Performance maximiert und die Kraftübertragung vom Körper zum Brett optimiert. Der doppelkonkave Rumpf bietet direktes Feedback und Torsionssteifigkeit, was zusammen mit dem härter gestalteten Flex zu großartigem Pop für Airs und Freestyle-Moves führen soll. Mit seiner hochwertigen Bauweise und dem auf Performance abgestimmten Shape spricht das Pact insbesondere sportliche Kiter an, die das Maximum aus ihren Sprüngen herausholen wollen. Allerdings – und das ist eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zu den vorangegangenen Versionen – ist es nicht mehr so stark auf Wakestyler fokussiert. Vielmehr richtet sich das Board an Fahrer, deren Passionen in den Freestyle- und Big-Air- Gefilden zu finden sind. Hinsichtlich preislicher Attraktivität knüpft es dagegen nahtlos an die Vorgänger an. Für einen Carbonrumpf sind die von GA aufgerufenen 759 Euro schon fast ein Schnäppchen.

AUF DEM WASSER Der mit 4,6 Zentimeter moderat gewählte Rocker-Verlauf bringt das Pact zügig in die freie Gleitlage. Mit ordentlicher Beschleunigung erreicht es eine hohe Maximalgeschwindigkeit. Die Kontrolle fällt über die leicht zu handhabende Kante durchweg einfach und stellt keine hohen Anforderungen an das Fahrkönnen, ebenso wenig das Höhelaufen. Selbst bei starkem Kabbelwasser erfährt die leichte Kontrollierbarkeit keinen Abbruch. Durch die gut differenzierte Rumpfabstimmung liegt die Dämpfung im oberen Mittelfeld. Wird die Piste sehr unruhig, fordert die eher steife Ausrichtung Tribut. Frei, agil und eher loose als mit zu viel Führung fühlt sich das Pact während der Fahrt an, was besonders für erfahrene Kiter wie eine Aufforderung zum Ausloten der Grenzbereiche wirkt. Schnelle Kantenwechsel erfolgen ebenso gut wie planes Drehen auf der Wasseroberfläche. In Turns kann das Board durch die gerade Outline bei maximaler Kontrolle bis in mittlere Radien geführt werden. Trotz der relativ breiten Tips lässt es sich sogar in enge Radien drücken, geht dabei aber ziemlich abrupt in den Drift über. Um das Sprungpotenzial in vollem Umfang abrufen zu können, muss der Fahrer kein Vollprofi sein. Das Geheimnis der leicht zugänglichen Performance sind die in den äußeren Bereichen deutlich weicher gehaltenen Tips. Durch sie lässt sich das Board auch mit weniger kraftvollem Absprung ergebnisorientiert aufladen. Kurz und progressiv angekantet, neigt es nicht zum Rutschen und lässt sich gut kontrollierbar zum eingehakten Absprung führen, gleiches gilt bei Loaded-Tricks. Damit kann es sowohl in der Disziplin Big Air als auch bei radikalen Freestyle-Tricks amtlich abliefern.

FAZIT Sportlich, spritzig, aber nicht mehr ganz so sehr die Wakestyler im Visier. Durch die Veränderungen an Bodenkurve und Unterboden zielt das Pact nun in erster Linie auf Freestyler und Big-Air-Piloten ab und baut ganz nebenbei seine Freeride-Qualitäten aus.